Als der Stern von Lara Gut (26) vor zehn Jahren aufging, war Hugues Ansermoz (53) als Frauenchef nah dabei. Heute ist Ansermoz Chef des Nationalen Leistungszentrums NLZ West in Brig VS, er kennt die Tessinerin bestens. Und er sagt voraus: «Lara wird im Kopf noch stärker sein als früher!»
«Wir werden bei Olympia eine gute Lara sehen.»
Wie geht es ihr nach ihrem Kreuzbandriss im Februar? «Sie wirkte überhaupt nicht frustriert», sagt Ansermoz, der Gut diesen Sommer getroffen hat. «Im Gegenteil, Lara war sehr aufgestellt. Ich denke, sie hat die ungewollte Auszeit gut genutzt und viel Zeit für sich genommen. Sie hat nun viel mehr Spass, auf dem Schnee zu sein. Wahrscheinlich hat sie diese Erfahrung ein Stück weit lockerer gemacht.»
Was das heisst? Ansermoz: «Nur Gutes.» Allerdings müsse Lara bereit sein, ruhiger zu werden. «Das ist nicht einfach, denn auf der Piste gibt sie immer Vollgas.» Angst, dass sie sich wieder verletzen könnte, hat der Walliser aber nicht. Sein Gegenbeispiel: «Nehmen wir Lindsey Vonn, die nach ihrem Comeback im vergangenen Winter oft gestürzt ist. Für mich steht Lara viel stabiler auf den Ski.»
Tatsächlich will Gut auch neben dem Schnee nichts überstürzen. So hat sie schon früh angekündigt, den Saisonauftakt in Sölden am 28. Oktober sausen zu lassen.
Und was ist mit Olympia? «Der Weg ist lang. Aber wir werden eine gute Lara sehen.»