Die Streckenabschnitte klingen hammerhart. Waterfall, Coaches Corner, Fishnet und Fall-away. Doch das täuscht. Die Abfahrtsstrecke in Lake Louise (Ka) ist und bleibt eine Autobahn ohne grosse, technische Herausforderungen. Umso wichtiger sind dabei der passende Wachs und ideal geschliffene Kanten. Und genau da hat Michelle Gisin ein Trumpf-Ass in der Hand!
Denn: Neu ist Servicemann Christian «Gämp» Gamper, der früher auch die Ski von Mélanie Meillard präparierte, einzig und alleine für Gisin da. «Das bringt wahnsinnig viel», sagt sie.
«Wichtig ist, dass Gämp und ich alleine zusammenarbeiten»
Schon in der Vorbereitung konnte sich Gamper voll auf Gisin konzentrieren und so die perfekte Materialabstimmung finden. Das war für die Engelbergerin ein derart grosses Anliegen, dass sie bei der Vertragsverlängerung mit Rossignol sagte: «Mir ist egal, was da steht. Das ist sowieso alles in Ordnung. Wichtig ist mir nur, dass Gämp und ich alleine zusammenarbeiten können.»
Gisins Wunsch wurde erhört. Kein Wunder: Die 24-Jährige ist längst in der Beletage des Skizirkus angelangt. Ihr Wort hat Gewicht. Doch Gisin sprach nicht nur aus Eigeninteresse. «Mélanie musste häufig auf Gämp verzichten. Und er konnte die Arbeit an zwei Fronten kaum unter einen Hut bringen.» Nun hat Meillard einen anderen Servicemann.
Ganz auf Gleiten eingestellt
Das Material passt also. Und auch das Fahrerische sollte stimmen. Schon im Herbst stellte sich Gisin im Training auf die lang gezogenen Gleitkurven von Lake Louise ein. «Ich will das Feine auspacken und nicht Kante auf Kante fahren.»