Spätabends geht ein Raunen durch die Palexpo-Halle in Genf. Athina Onassis de Miranda ist soeben mit ihrem Pferd Camille Z am achten Hindernis hängengeblieben und schwer gestürzt. Der wuchtige Aufprall fährt den geschockten Zuschauern durch Mark und Bein. Und alle fragen sich: Wie schlimm haben sich Ross und Reiterin verletzt?
Die erste Erleichterung folgt sogleich – Onassis sammelt sich kurz, kann nach einer Rolle auf dem Sandboden wieder aufstehen, ist unverletzt. Doch die Schimmelstute leidet sichtlich, kann nur noch auf drei Beinen stehen. Schnell wird klar: Das Pferd hat sich eine gravierende Verletzung zugezogen.
Veterinärärzte eilen herbei, stabilisieren die rechte Vorderhand mit einer Schiene. Kurz darauf wird die elfjährige Stute mit einem Kran in ein Ambulanzfahrzeug gehievt und abtransportiert.
Zeuge der herzzerreissenden Aktion ist der schwedische Weltklassereiter Rolf-Göran Bengtsson, der zur Zeitung «Reitsport» sagt: «Das sieht nicht gut aus fürs Pferd.» Seine Befürchtungen bewahrheiten sich.
Die bittere Diagnose folgt nur kurz darauf: Knochenbruch – das Spitzenpferd muss eingeschläfert werden. Ein harter Schlag für die schwerreiche Besitzerin Athina. Die 29-jährige Griechin muss sich von ihrem geliebten Tier verabschieden.
In der Halle kann der Wettkampf nach einer dreiviertelstündigen Unterbrechung weitergeführt werden. (fan/N.V.)