Die Tour de Suisse rollt seit 2015 auf neuen Rädern. Das Sportmarketing-Unternehmen InfrontRingier (Ringier ist auch Herausgeberin des BLICK) hat die Lizenzrechte von Swiss Cycling bis 2029. Vieles hat sich in den letzten drei Auflagen verändert – etliches ist aber auch noch zu tun.
Alle sind nach der 81. Tour de Suisse zufrieden. Die Sponsoren und die Zuschauer haben spannende Etappen und viele Leaderwechsel erlebt. Und auch Generaldirektor Olivier Senn (47) sagt: «Es war eine super Tour. Die Stimmung war viel besser als letztes Jahr. Und wir hatten in den Etappenorten mehr Menschen als in den Vorjahren. Die Tour de Suisse ist als Volksfest im Land angekommen. »
Es war auch eine Tour de Suisse der Rekorde. Prolog-Sieger Rohan Dennis (Aus) fährt in Cham mit 56,16 Stundenkilometern einen neuen Rekord. Und mit der Ankunft am Tiefenbachgletscher (2780 m. ü. M) hat in Europa nie zuvor ein Radrennen höher geendet.
Und doch fährt die Tour de Suisse nicht in die schwarzen Zahlen. Bei einem Budget von 7 Millionen Franken ist das Ziel, ausgeglichen abzuschliessen. Es ist nicht einfach, der Radsport hat Mühe. Nicht nur in der Schweiz. Ausnahme ist die Tour de France, dieses dreiwöchige Rennen ist ein Selbstläufer.
Jetzt soll Fabian Cancellara helfen. Mit seinen Ideen, seinen Kontakten. «Wir wollen Fabian ins Boot holen», sagt Olivier Senn. «Wir haben mit ihm darüber gesprochen. Doch erst will er seine Sportmanagement-Ausbildung abschliessen.» Gemeinsam möchten sie die Tour de Suisse noch breiter in der Öffentlichkeit verankern.
Der Berner selbst gibt sich positiv. «Sicher, ich würde gerne an der Tour de Suisse mitarbeiten. Aber dann muss meine Rolle genau definiert werden – und ich muss mit den Rahmenbedingungen einverstanden sein. Sicher ist: Den Grüssaugust spiele ich nicht.»
Für nächstes Jahr klappt es wohl noch nicht. Was bereist sicher und unterschrieben ist, sind die Etappenorte Frauenfeld (Start), Leukerbad, Gommiswald SG, Arosa und Oberstammheim ZH. Olivier Senn hat auch Ideen, um 2018 noch erfolgreicher zu sein: «Mehr Unterhaltung, damit nicht nur Velo-Fans an die Strasse kommen, mehr mit den Schulen arbeiten, die lokalen Vereine einbeziehen.»