Stars nehmen Vuelta wieder ernst
Froome will endlich den Sieg – Nibali verspricht Spektakel

Start in Frankreich. Neun Bergankünfte. Kurze Etappen. Das Dach der diesjährigen Spanien-Rundfahrt (19. August bis 10. September) ist auf 2490 Meter in der Sierra Nevada.
Publiziert: 18.08.2017 um 18:37 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:20 Uhr
Toursieger Chris Froome (r.) und der Italiener Vincenzo Nibali (l.) sind die Topfavoriten an der diesjährigen Spanien-Rundfahrt.
Foto: Keystone
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Hans-Peter Hildbrand

Wo sonst der Sidra («Apfelwein») mit einer Drehbewegung über Kopf aus fast einem Meter Höhe ins Glas zelebriert wird, werden die Profis nach Wasser lechzen. In Asturien wird der zweitletzten Tag über den Gesamtsieger der 72. Vuelta (19. August bis zum 10. September) richten.

Viermal hat Chris Froome (32) die Tour de France gewonnen. Bei der Vuelta war er dreimal Zweiter. «In den letzten Jahren fühlte sich die Vuelta für mich wie ein Anhängsel an», erzählt er englischen Zeitungen. «Jetzt will ich es endlich versuchen. Ich bin voll motiviert.»

Tuts Froome Hinault gleich?

Sein Vuelta-Abenteuer begann 2011 mit Platz zwei, 13 Sekunden hinter dem Spanier Juan José Cobo. 2012 wurde er Vierter, 2014 und 2016 jeweils Zweiter. Gewinnt Froome, ist er der erste Fahrer seit Bernard Hinault 1978, der die Vuelta und die Tour in einer Saison gewinnen konnte. Und der erste überhaupt, seit die Spanienrundfahrt nach der Tour ausgetragen wird.

In der drittgrösste Rundfahrt (3297 km) warten fünf Flachetappen, acht hügelige und sechs Bergetappen bereit. Die Spezialisten im Kampf gegen die Uhr erhalten nach dem Teamzeitfahren (Auftakt in Nîmes/Fr) mit  dem flachen Einzelzeitfahren (42 km) nur noch eine Chance.

Contadors Abschied in der Heimat

Für den anderen Favoriten Vincenzo Nibali (32) – 2010 Vuelta-Gewinner, dann zwei Gesamtsiege beim Giro und einer bei der Tour de France – ist der Parcours «wie immer hart und anspruchsvoll.»

Der diesjährige Giro-Dritter ist von seiner Form überzeugt, redet aber nicht vom Gesamtsieg: «Es sind viele gute Fahrer am Start, was ein grosses Spektakel verspricht. Einige waren mit mir beim Giro, andere kommen von der Tour. Einen klaren Favoriten gibt es nicht.» Für den Italiener könnte es aber auch die eine oder andere Überraschung geben.

Zu denen zählt Alberto Contador aber nicht. Für den dreimaligen Gesamtsieger wird er das letzte Rennen seiner 15-jährigen Profi-Karriere. Die Veranstalter gaben ihm die Startnummer 1. Das ist ein Novum für den 34-jährigen Spanier, denn in den Jahren nach seinen Gesamterfolgen stand er jeweils nicht am Start.

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