Stacheldraht, Blut und 1 Million Fans
Stürze überschatten Flandern-Rundfahrt

Radfahrer sind hart in Nehmen. Sie wissen, dass jederzeit etwas passieren kann. Aber es gibt sie doch noch, die unangnehmen Überraschungen.
Publiziert: 01.04.2018 um 17:24 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:18 Uhr

204 Kilometer sind gefahren, das Feld befindet sich mitten in der Stadt Aalst am Fluss Dender, plötzlich passierts und die Fahrer trauen ihren Augen nicht. «Was macht den der hier?» Da zwängt sich doch ein silbriger Opel auf die abgesperrte Strasse, gerade als das Feld heranrast.

Mit Glück können die Fahrer einen Aufprall vermeiden, aber der Schreck ist ihnen anzusehen. Man weiss heutzutage schliesslich nie, ob es sich nicht um ein absichtliches Manöver handelt mit schlimmen Absichten.

Da gab es also offensichtlich im Sicherheitspositiv eine Lücke. Nach knapp hundert Metern kann der Wagen von einem Streckenposten zur Seite gewunken werden. Der Fahrer hat sich offensichtlich verirrt. Alles gut gegangen. 

Nicht gut gegangen ist ein Massensturz ein paar Kilometer zuvor (Video oben). Auf nasser Strasse gibt es eine furchtbar verzwickte Kettenreaktion, die in einem Brutalo-Sturz endet. Rund 20 Fahrer erwischts. Sie wälzen sich schmerzverzerrt am Boden. Die einen im Graben, die anderen auf dem Asphalt oder unter einem Berg Velos begraben.

Mittendrin im Gemetzel auch der Schweizer Michael Schär vom BMC-Team, ein wichtiger Helfer von Mitfavorit Van Avermaet. Benommen sitzt Schär da, sein Kopf ist voller Blut, der Traum vom guten Resultat geplatzt. Doktor Max Testa beruhigt: «Michael Schär ist hart auf den unteren Rücken gefallen. Glücklicherweise hat er keine grossen Gelenk- oder Knochenprobleme, nur oberflächliche Abschürfungen. Auch der Kopf scheint in Ordnung. Keine Hirnerschütterung. Wir werden ihn aber in den nächsten 24 bis 48 Stunden überwachen.»

Und es gab noch eine Schreck-Szene 57 Kilometer vor dem Ziel. Bei einem Stau auf schmaler Strasse vor einer Rechtskurve kommt der Australier Mitchell Docker zu Fall, er rollt links über den Strassenrand in den Graben und bleibt im Stacheldraht hängen, der ihm zwischen die Beine gerät. Autsch, das tut schon beim Hinschauen höllisch weh.

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Übrigens: Nach dem Schär-Crash bleibt Top-Favorit Van Avermaet chancenlos im Kampf um den Tagessieg. Diesen krallt sich der Holländer Niki Terpstra. Alle Infos dazu gibts hier. (pam)

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