Es ist nicht nur der Alptraum eines jeden Autofahrers, sondern auch der Rad-Profis: Ein Kind rennt urplötzlich auf die Strasse. Bremsen oder ausweichen ist nicht mehr möglich. Was tun? Sébastien Reichenbach, Rad-Profi bei Groupama-FDJ, erlebte genau diese Situation. «Ich war gerade am Trainieren, auf einer Abfahrt. Da hat mir auf einmal ein Kind auf einem Trottinett den Weg abgeschnitten», erzählt der 29-Jährige Walliser.
Es folgt das Unvermeidbare: Reichenbach versucht, auszuweichen. Er stürzt. «Ich konnte nichts machen», erzählt er. Im Spital die Diagnose: Brüche am rechten Schlüsselbein und Schulterblatt.
All dies ereignete sich vor zehn Tagen. «Nun hoffe ich, Mitte August zurückzukehren, um den zweiten Teil der Saison in Angriff nehmen zu können.» Die Ziele des starken Kletterers: Die Vuelta a España (ab 25. August) und das WM-Strassenrennen in Innsbruck (ab 22. September), welches mit seinen 5000 Höhenmetern etwas für den Mann aus Martigny sein könnte.
Sicher ist: Reichenbach hätte längst etwas mehr Glück verdient. Oder weniger Pech. Im letzten Oktober verletzte brach er sich bei einem Sturz bei den Tre Valli Varesini den Ellenbogen – angeblich, weil ihn Gianni Moscon (It) absichtlich vom Rad gestossen hatte. Reichenbach ging vor Gericht, Moscon wurde aber freigesprochen.