Ninos WM-Bike komplett zerlegt
So sieht Schurters Erfolgspuzzle aus

Ohne ein Top-Bike ist an der WM in Lenzerheide auch ein Star wie Nino Schurter (32) aufgeschmissen. Dahinter stecken viel Arbeit und viele Einzelteile.
Publiziert: 08.09.2018 um 11:40 Uhr
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Aktualisiert: 01.12.2018 um 17:16 Uhr
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An der WM fährt Nino Schurter mit einer rotweissen Scott-Lackierung.
Foto: Keystone / GIAN EHRENZELLER
Marc Ribolla

Was die Fussball-Schuhe für einen Granit Xhaka oder das Tennis-Racket für einen Roger Federer sind, ist das Mountainbike für Nino Schurter. Das Arbeitsgerät. Ein technisch hochstehendes, bei dem für den Sieg alles stimmen muss. Versagt das Bike, ist alles für die Katz.

Auch im heutigen Heim-WM-Rennen in Lenzerheide (15.30 Uhr, SRF 2 live) fährt Schurter wie im Weltcup und auch im Staffel-Rennen sein Scott Spark RC 900. Speziell für den Saisonhöhepunkt mit einer rot-weissen Lackierung. Bevor der sechsfache Weltmeister und Olympiasieger mit dem Bike auf der Piste loslegen kann, brauchts stundenlange Arbeit.

Schurters Scott-Teamchef Thomas Frischknecht: «Mechaniker Yanick Gyger baut jedes Bike jeweils von Grund auf neu ­zusammen, was ungefähr einem halben Tag Arbeit entspricht. Im Fall von Spezialtunings sind es sogar eineinhalb Tage.» Das Gewicht des fertigen, vollgefederten Bikes beträgt rund 9,8 Kilo, der Preis 9500 Franken.

Eindrücklich ist, wie detailliert zerlegt das Bike ist. Frischknecht über die Auslegeordnung von Schurters WM-Bike: «Wenn man nicht jede Dichtung einzeln zählt, sind es etwa 44 Komponenten, die zusammengebaut werden.» Der Rahmen besteht aus knapp 750 einzelnen Karbonschichten.

Das WM-Bike von Nino Schurter komplett zerlegt.
Foto: ZvG

Schurter muss sich voll auf seine Karbon-Rakete verlassen können. Ein gutes Vertrauensverhältnis zum Mechaniker ist hilfreich. Das hat Nino zu Gyger (27), der seit 2013 dabei ist. «Yanick und ich sind auch Freunde, wir treffen uns schon mal ­privat zum Wakeboarden und machen sehr viel zusammen. Es muss harmonieren», sagt Nino.

Eine harmonische Einheit will Schurter heute im WM-Rennen mit seinem Bike bilden. Die ­Wetterprognose ist gut, ganz nach seinem Wunsch. «Ich habe gern, wenn es trocken ist. Das gibt weniger Defekte beim Material.»

Einen grossen Heimvorteil sieht er nicht. Die Strecke habe sich stark verändert in den letzten Tagen durch die zig Trainingsrunden und WM-Rennen. Die Ideallinie von vor zwei Wochen sei schon wieder verschoben. «Ich muss genau gleich viel investieren wie alle anderen, um sie wieder zu finden.» Hoffentlich findet er sie rasch!

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