Sie ist Doppel-Europameisterin (2015), Olympiasiegerin in der Team-Verfolgung (2016) und hat mit 27 ihre besten Rad-Jahre noch vor sich.
Trotzdem weiss Ciara Horne nicht, wie es weitergeht. «Ich brauche psychiatrische Hilfe. Von Leuten, mit denen ich sprechen kann. Die mir mein Vertrauen zurückgeben.»
Der Hilferuf kommt nicht von ungefähr. Vor wenigen Tagen ist Horne mit ihrem Rad unterwegs zur Arbeit, als ein von einer Seitenstrasse kommender Autofahrer sie übersieht. Mit Folgen.
«Ich flog auf die Windschutzscheibe, dann knallte ich auf den Asphalt. In meinem Kopf drehte sich alles und ich konnte meinen Mund nicht mehr schliessen.» Das Blut läuft ihr übers Gesicht.
Einige Stunden später die Diagnose: Letztlich hatte Horne Glück im Unglück. Abgesehen von Schürfungen und Prellungen dürfte sie sich «nur» das Handgelenk gebrochen haben.
Trotzdem: Ob sie künftig noch auf der Strasse Radfahren wird, steht in den Sternen. «Ich muss das mental zuerst verdauen.»
Immerhin: Auf der Bahn, wo Horne mit ihrem Rad normalerweise unterwegs ist, muss sie keine Autos fürchten.