Cologna hier, Cologna da, Cologna überall: Geht es um die Schweizer Langlauf-Equipe in Pyeongchang, fällt fast schon reflexartig der Name des dreifachen Olympiasiegers. Fast schon vergessen geht dabei Laurien van der Graaff. Zu Unrecht!
Die 30-jährige Sprint-Spezialistin gewann in diesem Winter ihre ersten zwei Weltcuprennen. Besonders in Erinnerung bleibt dabei ihre Premieren-Erfolg an der Tour de Ski Ende Dezember.
Van der Graaff konnte in der Lenzerheide GR ihr Glück kaum fassen, strahlte um die Wette. Kein Wunder: Es war der erste Weltcupsieg einer Schweizerin seit 30 (!) Jahren – 1987 hatte Evi Kratzer in Calgary (Ka) letztmals gesiegt.
Später doppelte Van de Graaff in Seefeld (De) nach. Trotzdem zählt sie beim Olympia-Sprintrennen vom Dienstag nicht zu den Favoritinnen. Bereits eine Finalteilnahme (Top 6) wäre eine Sensation.
Warum? Weil diesmal an Olympia turnusgemäss im klassischen und nicht im freien Stil gelaufen wird. Ein Nachteil für die in Holland geborene Schweizerin, die ihre Siege im freien Stil herausfuhr.
Aber: In vier Jahren in Peking (China) könnte Laurien dann wieder profitieren und womöglich Gold holen. Es wäre perfekter Karriere-Abschluss!
Aber: So weit wird es kaum kommen. «Ich frage mich, ob ich noch einmal vier Jahre auf mich nehmen soll. Olympia ist wirklich cool. Aber wenn ich daran denke, wie viel man im Sommer an Arbeit jeweils investieren muss, frage ich mich: Soll ich das wirklich noch machen?»
Die Antwort gibt Van der Graaf fast schon selbst. «Ich bin doch schon 30 und ich sehe mich auch noch in vielen anderen Bereichen. Also würde ich jetzt den Spruch von Simon Ammann anwenden und sagen, dass ich zu 99 Prozent in vier Jahren nicht mehr dabei sein werde.»
Die Bündnerin schmunzelt dabei. Sie weiss: Das eine Prozent führte dazu, dass Ammann nicht zurücktrat, sondern auch jetzt in Pyeongchang noch dabei ist. Aber Van der Graaffs Entscheidung scheint wirklich schon beinahe gefallen zu sein.
Ihr Motto: Noch die WM 2019 in Seefeld, dem Ort ihres letzten grossen Erfolgs, mitnehmen und dann Adieu sagen. «Ich bin doch schon 30 und sehe mich noch in vielen anderen Bereichen als nur dem Langlauf», so Laurien. Schade wäre es – aber ebenso verständlich.
Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.
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