Russen verzichten (vorerst) auf Boykott
«Die Situation ist ernst! Es wäre falsch, den Emotionen nachzugeben»

Starten russische Athleten bei Olympia unter neutraler Flagge? Der Kreml hält sich mit seiner Antwort zurück.
Publiziert: 06.12.2017 um 12:17 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:35 Uhr
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Die russische Flagge wird an Olympia nicht wehen. Offen ist aber noch, ob russische Athleten neutral dabei sein werden.
Foto: Corbis via Getty Images

Der IOC-Schock sitzt tief bei den Russen. Keine Flagge bei Olympia. Keine Hymne. Der Staat Russland wird von den Olympischen Spielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) ausgeschlossen. Einzig die russischen Sportler wären unter Auflagen als «Olympische Athleten Russlands» erwünscht.

Zurückhaltende erste Reaktion des Kremls

Die russische Regierung sieht nun aber in einer ersten Reaktion von einem Boykott der Winterspiele ab. «Die Situation ist ernst, sie erfordert eine tiefe Analyse. Es wäre falsch, hier den Emotionen nachzugeben», sagte Dimitri Peskow, Sprecher von Präsident Wladimir Putin. Eine Reaktion von Putin wird ebenfalls noch am Mittwoch erwartet.

Nicht nur die Regierung, auch die russischen Sportler müssten sich zuerst eine Meinung bilden. «Das wichtigste Thema ist jetzt, die Interessen unserer Sportler zu verteidigen», sagte Peskow.

Teilnahme wird am 12. Dezember entschieden

Ob sie bei Olympia in Pyeongchang mit sauberen Athleten unter neutraler Flagge und ohne eigene Nationalhymne antreten oder nicht, wollen die Russen am 12. Dezember entscheiden. Dies hat Alexander Schukow, Präsident von Russlands nationalem Olympischen Komitee in der Nacht auf Mittwoch nach dem IOC-Entscheid in Lausanne bekannt gegeben.

«Wir wollen das bei unserer nächsten Sitzung, die für den 12. Dezember angesetzt ist, zusammen mit unseren Sportlern, den Trainern und den Verbands-Funktionären entscheiden», sagt Schukow gegenüber dem russischen Sender Perwy Kanal. (C.S./sme)

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