Normalerweise werden Olympiasieger nach ihrem Gold-Wettkampf zu ihren Emotionen gefragt. Nicht so Shaun White. Die Halfpipe-Ikone wird auf der Pressekonferenz sofort auf die Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung aus dem Jahr 2016 angesprochen.
White reagiert ungewohnt dünnhäutig: «Ich bin hier, um über die Olympischen Spiele zu sprechen und nicht über Klatsch. Ich bin, wer ich bin. Und ich bin stolz darauf. Meine Freunde lieben mich und stehen für mich ein. Damit ist alles gesagt.»
Dass der dreifache Olympiasieger die Sex-Vorwürfe als «Klatsch» bezeichnet, kommt nicht nur bei den anwesenden Journalisten, sondern auch bei Whites mutmasslichem Opfer Lena Zawaideh schlecht an. Der Anwalt der Schlagzeugerin schreibt in einer Mitteilung: «Mit dieser Aussage greift White Frau Zawaideh direkt an. Keine Frau möchte als ‹Klatsch› beschimpft werden.»
«Ich bin stolz, wer ich heute bin»
White zeigt sich wenig später einsichtig, gibt zu, die falschen Worte gewählt zu haben. «Es tut mir leid, dass ich ein so sensibles Thema in der heutigen Welt als ‹Klatsch› bezeichnet habe.» Er sei nach dem Olympiasieg von den Gefühlen übermannt worden. «Ich habe mich seither verändert. So, wie wir uns alle verändern. Ich bin stolz, wer ich heute bin», sagt White gegenüber der «New York Times».
Die Sex-Vorwürfe gegen den Kalifornier sind zuletzt im Zug der #MeToo-Debatte wieder aktuell geworden. Zawaideh, die Schlagzeugerin seiner Band «Bad Things», hatte White sexuelle Belästigung vorgeworfen. Die beiden haben sich im letzten Mai aussergerichtlich geeinigt. (cmü)
Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.
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