…den Auftritt der Schweizer Nati beim Olympia-Turnier:
Patrick Fischer: «Wir haben versagt. Es war ein schlechtes Turnier. Wir hatten uns viel vorgenommen. Wenn wir unser Potential abrufen können, dann spielen wir hier um die Medaillen. Aber das haben wir nicht annähernd geschafft, nicht annähernd. Und das ist dann das Ergebnis. Gegen die Tschechen waren wir schlechter, gegen die Deutschen waren wir das sicher nicht. Aber gegen die Kanadier hatten wir keinen Stich. Ungenügend!»
…die Gründe für das Versagen:
Fischer: «Ich kenne meine Mannschaft anders. Das Powerplay war sinnbildlich für die ganze Mannschaft bei diesem Turnier. Unpräzis, zu langsam mit der Scheibe. Es hat lange gedauert, bis die Entscheidungen kamen. Wir sind nicht die, die körperlich abräumen. Wir müssen die Gegner ausspielen, schnell spielen. Und diese Spritzigkeit hatten wir nicht.»
Raeto Raffainer: «Wir hätten das Schweizer Eishockey liebend gerne besser vertreten, als wir es hier gemacht haben. Wir konnten die ewigen Sorgenkinder nicht aus dem Spiel räumen. Fünf gegen fünf haben wir phasenweise gut, solide Eishockey gespielt und spielerisch versucht, den Unterschied zu machen. Wir hatten gegen Deutschland genügend Powerplay-Chancen, das Spiel zu drehen. Das ist bitter. Ich hinterfrage alles, zum Beispiel unsere Vorbereitung.»
…ob die richtigen Spieler im Nati-Aufgebot standen:
Raffainer: «Die Mannschaft ist über weite Strecken die gleiche wie im vergangenen Frühling in Paris. Das ist nur acht, neun Monate her und da waren Spieler Top-Performer, die jetzt nicht in Form waren.»
…ob der Vertrag mit Fischer zu früh verlängert wurde:
Raffainer: «Wir hatten uns das Ziel gesetzt, besser zu sein als in Sotschi. Und gleichzeitig wollen wir die Zukunft unseres Trainers nicht von einem einzigen Spiel abhängig machen, wir werden wegen eines schlechten Resultats nicht alles hinterfragen. Wir sind seit zweieinhalb Jahren auf gutem Weg in der Art und Weise, wie wir Hockey spielen wollen. Wir wollen uns spielerisch weiterentwickeln, dafür ist Patrick Fischer der richtige Trainer.»
…über die Lehren aus dem Turnier:
Fischer: «Wir hatten grottenschlechte Special Teams. Fünf gegen fünf bekommen wir gegen Tschechien ein Tor, gegen Deutschland keines. Und wir hatten mit Jonas Hiller einen heissen Goalie. Das konnten wir leider nicht nutzen. Das Powerplay ist unser ewiges Sorgenkind. Da müssen wir über die Bücher gehen. Am Schluss haben wir es nicht geschafft, die Jungs für den grossen Moment hinzukriegen. Das tut sehr weh. Wenn wir so gespielt hätten, wie wir könnten, dann schlagen wir die Deutschen. Und dann spielen wir gegen die Schweden, die nicht halb so gut besetzt sind wie im Frühling in Paris, dann ist plötzlich etwas möglich. Aber es ist müssig, darüber nachzudenken.»
…über Fischers harte Worte nach dem Tschechien-Spiel:
Fischer: «Der Tschechen-Match war nicht akzeptabel. Danach war ich angepisst, weil wir so fahrlässig gespielt haben, wie wir mit der Scheibe umgegangen sind. Das liegt an der Müdigkeit, am Fokus. Es war ja nicht nur einer, es waren ein paar Spieler. Danach sind wir hart miteinander ins Gericht gegangen. Und heute gegen Deutschland haben wir fünf gegen fünf korrekt gespielt.»
…über formschwache Nati-Spieler:
Fischer: «Wir hatten zu wenig Spieler, die auf ihrem Niveau gespielt haben. Woran das liegt, ist für mich schwierig zu sagen. Wir mussten die erste Woche nutzen, um alle ausruhen zu lassen, weil die Meisterschaftsphase davor für die Spieler sehr intensiv war. Wir fühlten uns gut nach der Vorbereitung. Aber dann hatten wir zu viele Spieler, die nicht richtig ins Turnier hereinkamen.»
Raffainer: «Andere Ligen haben den Spielbetrieb früher eingestellt, die KHL zum Beispiel hat die Meisterschaft Mitte Januar unterbrochen, damit die russische Mannschaft zusammengezogen werden kann. Vielleicht müssen wir das in Zukunft auch versuchen. Oder vielleicht hätte ich das letzte Vorbereitungsspiel anders wählen müssen, gegen eine Highspeed-Mannschaft wie Russland zum Beispiel, damit wir dann besser ins Turnier hereinkommen. Ich hinterfrage die Vorbereitung, ob wir da etwas hätten anders machen müssen. Wir haben bewusst das Programm im Vergleich zu Sotschi zu ändern versucht, haben am Karjala-Cup gegen Top-Nationen gespielt. Wir waren da mit drei Niederlagen sicher nicht gut, aber wir waren da näher an den Top-Teams, als hier an Olympia.»
Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.
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