Die Erinnerungen an ihren unerwarteten Sieg sind noch nicht verblasst. Vor zwei Jahren erklettert sich Petra Klingler (26) vor 10'000 Fans in der Disziplin Bouldern sensationell WM-Gold in Paris. Nun steht die Säuliämterin vor der Herausforderung Titelverteidigung.
Einfach wird das Unterfangen in Innsbruck allerdings nicht. Den Halbfinal-Einzug der besten 20 Boulderer schafft Klingler dank einem 11. Platz in der Quali. Der Halbfinal steigt am Freitag ab 13 Uhr, am gleichen Abend steht auch der Final der Top 6 an (19 Uhr).
Fokus lag 2018 auf dem Studium
Die Voraussetzungen sind dieses Mal ganz anders. Klingler hat sich dieses Jahr auf ihr Studium und die Prüfungen an der Uni Bern (Sportwissenschaft, Psychologie) konzentriert. Mit Auswirkungen auf ihr Trainingspensum und die Weltcups, an denen sie nur bei drei Wettkämpfen teilnahm.
Vor dem WM-Halbfinal sagt Klingler: «Ich bin nicht schlecht in Form, aber nicht so gut wie in Paris. Die Physis stimmt zwar, aber der Wettkampfrhythmus fehlt mir. Drum ist auch das Selbstvertrauen an der Wand nicht ganz top.»
An der WM startet sie in drei Disziplinen
Hinzu kommt eine gewisse Müdigkeit, weil Petra an der WM in allen drei Disziplinen (Lead, Boulder, Speed) antritt. Dies im Hinblick auf Tokio 2020, wo das Klettern in einer Kombi-Wertung der drei Disziplinen seine Olympia-Premiere feiert.
Unterkriegen lässt sich Klingler nicht. «Mein Ziel ist der Final. Das traue ich mir zu. Nervlich wird es eine Herausforderung. Aber ich gebe den Titel nicht so einfach her!»