Pascale Wyder knackt 13 Jahre alten Tor-Rekord
«Die Leute sagten: Du bist doch verrückt!»

21 Tore in einem Spiel: Pascale Wyder schreibt Schweizer Handball-Geschichte. Die 23-Jährige blickt auf einen denkwürdigen Tag zurück.
Publiziert: 15.11.2018 um 15:02 Uhr
|
Aktualisiert: 06.12.2018 um 21:56 Uhr
1/4
Mit bis zu zehn Toren ist Wyder oft spielentscheidend für Nottwil – diesmal waren es mehr als doppelt so viel.
Foto: Christian Merz
Matthias Germann

Wurf, Tor, Wurf, Tor, Wurf, Tor. Und das total 21 Mal! Pascale Wyders Augen leuchten, als sie sich an den 17. Oktober zurückerinnert. «Viele Leute haben mir danach gesagt: Du bist doch verrückt!»

Der Rückraumspielerin der Spono Eagles aus Nottwil gelang beim 45:42-Sieg im Cup-Achtelfinal gegen die HSG Leimental Historisches. Konkret: Die 23-Jährige knackte den 13 Jahre alten Tor-Rekord (19) der höchsten Schweizer Liga. Wyder: «Unglaublich. Normalerweise treffe ich pro Spiel zwischen 6 und 10 Mal.»

Aber an jenem Tag vor einem Monat ist nichts normal: Als Cup-Titelverteidiger stehen die Spono Eagles 30 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit vor dem Aus. Eine Schmach droht.

«Es gab einen Freiwurf. Unser Coach nahm ein Timeout und sagte: Pasci, wir brauchen ein Tor! Erst da merkte ich, dass mir im Spiel fast alles gelang. Prompt traf ich zum 38:39», erinnert 
sich die Nationalspielerin aus Suhr AG.

21 ihrer 25 Versuche landen im Tor

Das Problem: Wyder und ihre Nottwiler Teamkolleginnen müssen in den wenigen verbleibenden Sekunden nochmals skoren. Prompt vertändelt Leimental den Ball. Wyder lässt sich nicht zweimal bitten und hämmert ihn von der Mittellinie unter die Latte. «In 99 von 100 Fällen trifft man aus dieser Position nicht.» Ihr gelingt es. Der Rest? Die Fortsetzung 
eines denkwürdigen Abends. Wyder versenkt total 21 ihrer 25 Ver­suche – eine irre Quote.

«Dass ich die Bestmarke geknackt habe, macht mich schon stolz. Realisiert habe ich es aber erst später. Denn nach diesem Spiel 
war ich mental total kaputt», erzählt Wyder lachend. Den Matchball als Trophäe hat sie nicht behalten. «Aber der Verein schenkte mir zur Gratulation ein schönes Bild.»

Wie lange sie noch Handball spielen wird, weiss Wyder übrigens nicht. Läuft 
alles nach Plan, schliesst 
sie 2020 ihre Ausbildung zur Primarlehrerin ab. Ein sportliches Märchen hat sie für ihre künftigen Schüler schon jetzt parat.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?