Noch ist alles eine riesige Baustelle: Am Ortsrand von Cham, wo ab 2020 die grössten Talente des Schweizer Frauen-Handballs gefördert werden, dominieren momentan Kräne und Betonmischer das Geschehen.
Noch in den Kinderschuhen steckt auch das Projekt «Handball-Akademie Frauen». Während die Männer schon seit Jahren von der Nachwuchs-Academy in Schaffhausen profitieren, wurde erst diesen Sommer der Entscheid zugunsten eines vom nationalen Verband gesteuerten Pendants für die Frauen gefällt.
«Jetzt da wir mit dem OYM in Cham den zukünftigen Standort der Akademie kennen, freuen wir uns umso mehr», sagt Projektleiterin Karin Weigelt. Die 128-fache Nationalspielerin hat ihre Karriere nach der verpassten EM-Qualifikation im Sommer beendet. Mit einem Master in Sportmanagement und Karrierestationen in Deutschland, Norwegen und Frankreich ist die 34-Jährige prädestiniert, um dem Schweizer Frauen-Handball auf die Beine zu helfen.
Ziel: Qualifikation für Grossanlässe
Dafür werden nun in Cham einzigartige Rahmenbedingungen geschaffen: Die fünf bis sechs grössten Talente jedes Jahrgangs der 15- bis 20-Jährigen kommen in den Genuss einer Rundumbetreuung durch Spitzentrainer und Sportwissenschaftler. Am hauseigenen OYM College absolvieren sie neben den Trainings eine Berufslehre oder machen in Zusammenarbeit mit der Sportmittelschule Engelberg die Matura.
Als Vorbild dient ein Projekt aus Holland. Nur acht Jahre nach der Eröffnung 2006 haben die Holländerinnen dank der Akademie den Sprung in die absolute Weltspitze geschafft. Eine ähnlich rasante Entwicklung sei in der Schweiz aufgrund des Abstands zu den Top-Nationen gemäss Weigelt unrealistisch. Aber: «Ziel ist es, sich wieder für Grossanlässe zu qualifizieren. Ausserdem soll die Akademie den Nachwuchsspielerinnen den Sprung ins Ausland erleichtern.»
Zentral für den Erfolg der Nationalmannschaft wird die Zusammenarbeit zwischen Akademie und Klubs. Denn: Von Montagmorgen bis Freitagmittag trainieren die Top-Talente ausschliesslich in Cham und absolvieren lediglich das Abschlusstraining am Freitagabend bei ihrem Stammverein. Am Wochenende steht dann die Teilnahme an der nationalen Meisterschaft mit dem eigenen Team im Fokus.
Weigelt ist vom Konzept überzeugt: «In Holland ist genau jener Klub Meister geworden, der sechs Akademie-Spielerinnen im Kader hat. Für den Schweizer Frauen-Handball wird das ein riesiger Schritt.»
Die Abkürzung steht für «on your marks» oder auf Deutsch «auf die Plätze». Hinter dem Namen verbirgt sich ein Kompetenzzentrum für Spitzenathletik und Forschung, das europaweit seinesgleichen sucht. Unter einem Dach entstehen in Cham bis 2020 eine Eishalle, eine Sporthalle, 25 Doppelzimmer, ein Restaurant sowie ein 3000 Quadratmeter grosser Bereich für Athletiktraining, Forschung und Rehabilitation. Zusammen mit dem EV Zug gehört die Frauen-Akademie des Handballverbands zu den Ankermietern. Allein der Athletikbereich bietet Platz für 200 Sportler. Finanziert wird das 100 Millionen Franken teure Projekt von EVZ-Präsident Hans-Peter Strebel. Operativ haben der ehemalige Luzerner Stadtpräsident Stefan Roth und der renommierte ETH-Forscher Marco Toigo die Federführung.
Die Abkürzung steht für «on your marks» oder auf Deutsch «auf die Plätze». Hinter dem Namen verbirgt sich ein Kompetenzzentrum für Spitzenathletik und Forschung, das europaweit seinesgleichen sucht. Unter einem Dach entstehen in Cham bis 2020 eine Eishalle, eine Sporthalle, 25 Doppelzimmer, ein Restaurant sowie ein 3000 Quadratmeter grosser Bereich für Athletiktraining, Forschung und Rehabilitation. Zusammen mit dem EV Zug gehört die Frauen-Akademie des Handballverbands zu den Ankermietern. Allein der Athletikbereich bietet Platz für 200 Sportler. Finanziert wird das 100 Millionen Franken teure Projekt von EVZ-Präsident Hans-Peter Strebel. Operativ haben der ehemalige Luzerner Stadtpräsident Stefan Roth und der renommierte ETH-Forscher Marco Toigo die Federführung.