«Wir halten uns an die Klausel»
Tami-Rauswurf kostet GC eine halbe Million!

Das Scherbengericht entscheidet einstimmig – trotz präsidialen Durchhalte-Parolen vom Vortag, trotz Vertrag bis Juni 2019: GC feuert Trainer Tami!
Publiziert: 13.03.2017 um 09:47 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 12:05 Uhr
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Tami wurde im Januar 2015 als Nachfolger von Michael Skibbe verpflichtet.
Foto: TOTO MARTI
Max Kern

Die Krisen-Sitzung des GC-Verwaltungsrates steigt am Sonntag-Nachmittag. Um 16.11 meldet der Klub: «Carlos Bernegger wird Cheftrainer der Grasshopper, er ersetzt Pierluigi Tami per sofort.»

Am Tag zuvor sprach GC-Präsident Stephan Anliker seinem angeschossenen Trainer Pierluigi Tami (55) noch das Vertrauen aus. In der «NZZ» sagt Anliker vor dem Spiel gegen das Schlusslicht aus dem Ländle: «Wir wollen den Match gegen Vaduz nicht zum Schicksalsspiel für Tami hochstilisieren. Das gilt auch für das übernächste gegen Basel. Wir wollen die Sache mit Tami durchziehen.»

Das Schicksalsspiel

Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern? Einen Tag nach der 1:2-Pleite gegen Vaduz sagt Anliker zu BLICK: «Haben Sie das Spiel auch gesehen? Klar haben wir den Match nicht als Schicksalsspiel angesehen. Aber so wie die Spieler auf den Platz gekommen sind, so wie das Spiel gelaufen ist, ist es zum Schicksalsspiel geworden.»

Intern werden Tami die ewigen Veränderungen bei der Aufstellung vor­geworfen. Der Tessiner habe kein Spielkonzept erkennen lassen. Er sei zu anständig gewesen. Und, natürlich: nur 1 Punkt aus den letzten 6 Spielen liessen die Alarm-Glocken läuten. Der Rekord-Meister (27 Titel) ist nicht erst seit Samstagabend in akuterAbstiegsgefahr.

Anliker zu BLICK: «Wir müssen den Tatsachen in die Augen sehen. Nach dem Vaduz-Spiel haben wir die Hoffnung auf­gegeben, wir mussten abbrechen.»

Tami, im Januar 2015 als Nachfolger von Michael Skibbe verpflichtet, ist gestern Mittag über seinen Rauswurf trotz Vertrag bis Juni 2019 informiert worden. Anliker: «Es war ein gutes Abschluss­gespräch, Pier hats eingesehen.»

Finanzielle Versüssung

Der Abgang wird dem ehemaligen U21-Nati-Coach immerhin finanziell versüsst. Tami hat eine Klausel im Vertrag. Eine knappe halbe Million soll er kassieren. Anliker redet nicht über Zahlen, sagt nur: «Wir halten uns an die Klausel. Wir haben das intern geregelt.»

Der gebürtige Argentinier Carlos Bernegger (48), Ex-Trainer des FC Luzern, ist seit Oktober 2016 zurück bei GC. Er arbeitete bis gestern bei GC mit dem Nachwuchs. Bereits 2003 (für Meister­trainer Marcel Koller), 2004 (für Alain Geiger) und 2007 (für Krassimir Balakov) musste der heissblütige Gaucho als Feuerwehrmann eingreifen.

Anliker: «Wir müssen die nächsten Spiele mit neuen Ideen und mehr Enthusiasmus angehen. Ich traue Carlos Bernegger beides zu und freue mich auf die Zusammenarbeit.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
13
7
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
5
22
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
7
FC St. Gallen
FC St. Gallen
13
5
17
8
FC Sion
FC Sion
14
-1
17
9
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
10
BSC Young Boys
BSC Young Boys
13
-6
13
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
13
-10
9
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