Er ist nicht mehr derselbe wie vor sieben Jahren. Damals, als er bei YB zum Lord wurde, sass Seydou Doumbia (29) phasenweise dreimal pro Woche auf dem Coiffeurstuhl. Mal blond, mal Rasta, mal Irokese. Der Ivorer überraschte mit den ausgefallensten Frisuren. Tempi passati. «Ich will meine Tochter nicht mit verrückten Frisuren erschrecken», sagt Doumbia. Aus dem unberechenbaren Vogel von einst ist ein braver Familienvater geworden.
Auch auf dem Rasen hat sich Doumbia verändert. Damals war der pfeilschnelle Angreifer eine Naturgewalt, wirbelte durch die gegnerischen Abwehrreihen, erzielte in einer Saison sagenhafte 30 Tore, «Doumbia, my Lord» wird zur Kultfigur.
Doumbias angesagter Tor-Rekord
Beim FCB hingegen hat niemand ein Lied für Doumbia geschrieben, nicht mal eine Schnitzelbank. Hinter Marc Janko und Andraz Sporar ist der Stürmer oft nur zweite Wahl, die Zeichen stehen auf Abschied. Unwahrscheinlich, dass der FCB die Kaufoption zieht, rund 5 Millionen Franken müssten die Basler nach Rom überweisen.
Zu viel für einen Mann, der in der Super League auf 13 Treffer kommt – und in der Königsklasse selbst gegen Ludogorez Rasgrad nicht überzeugte. Vorigen Oktober sagte Doumbia im BLICK-Interview, dass er seinen Tor-Rekord aus YB-Zeiten brechen wolle – daraus wird wohl nichts werden.
FCB-Meisterball in Luzern
In Tränen ausbrechen wird Doumbia deswegen aber nicht, für einmal ist weniger mehr. Während seine Treffer vor sieben Jahren trotz phasenweise 13 Punkten Vorsprung auf den FCB nicht zum Titel reichten, wird er in diesem Jahr zum ersten Mal den Schweizer Meisterpokal in die Höhe stemmen. Holt seine Elf heute in Luzern einen Punkt, dann ist dem FCB der 20. Meistertitel der Klubgeschichte nicht mehr zu nehmen.
Ob Doumbia nach dem Titelgewinn zum Coiffeur geht und die Fussballschweiz mal wieder mit einer ausgefallenen Frisur überrascht? Jedenfalls bittet er mit dem FCB heute zum Meisterball in der Innerschweiz. Der achte Titel in Serie soll nun auch rechnerisch klargemacht werden. Dann ist auch Seydou Doumbia keine Schweizer Meister-Jungfrau mehr.
Eder Balanta (24, Kol)
Blas Riveros (19, Par)
Raoul Petretta (20, It)
Omar Gaber (25, Ägy)
Kevin Bua (23, Sz)
Mohamed Elyounoussi (22, No)
Dereck Kutesa (19, Sz/Ang)
Eder Balanta (24, Kol)
Blas Riveros (19, Par)
Raoul Petretta (20, It)
Omar Gaber (25, Ägy)
Kevin Bua (23, Sz)
Mohamed Elyounoussi (22, No)
Dereck Kutesa (19, Sz/Ang)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 23 | 25 | 40 | |
2 | FC Luzern | 23 | 7 | 39 | |
3 | FC Lugano | 23 | 7 | 39 | |
4 | Servette FC | 23 | 3 | 36 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 23 | 10 | 35 | |
6 | FC St. Gallen | 23 | 7 | 35 | |
7 | BSC Young Boys | 23 | 6 | 34 | |
8 | FC Zürich | 23 | -2 | 33 | |
9 | FC Sion | 23 | -5 | 27 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 23 | -9 | 22 | |
11 | Yverdon Sport FC | 23 | -18 | 21 | |
12 | FC Winterthur | 23 | -31 | 14 |