Nach Horror-Foul spricht Schiri Tschudi
«Habe einen grossen Fehler gemacht – das tut mir weh»

Lionel Tschudi (29) pfiff beim Horror-Foul an Itten nicht mal Foul. Im BLICK erklärt er sich.
Publiziert: 25.09.2018 um 17:51 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2018 um 17:55 Uhr
Daprelà holt Itten brutal von den Beinen
0:22
Kreuz- und Innenbandriss:Daprelà holt Itten brutal von den Beinen
Michael Wegmann

BLICK: Lionel Tschudi, wieso haben Sie beim brutalen Einsteigen von Fabio Daprela an Cedric Itten nicht Foul gepfiffen? Sie standen doch gut …
Lionel Tschudi:
... Ich war gut positioniert. Aber mein Fokus war in diesem Moment auf den Ball gerichtet und nicht mehr auf die beiden Spieler. Ich habe aber sofort gespürt, als ich den Spieler von St. Gallen auf dem Boden liegend sah, dass etwas passiert sein muss. Ich habe einen grossen Fehler gemacht und das tut mir weh!

Haben Sie nach dem Spiel gut geschlafen?
Nein. Die erste Nacht habe ich sehr schlecht geschlafen. Wenn ich kleinere Fehler mache, habe ich schon Mühe. Aber dass es wie hier noch gesundheitliche Konsequenzen für einen Fussballer hat, macht es für mich noch schwieriger. Ich bin mit 29 noch ein junger Schiedsrichter, diese Situation ist komplett neu für mich.

Tönt so, als würden Sie sich verantwortlich fühlen. Aber selbst wenn Sie gepfiffen und Rot gezeigt hätten, wäre Ittens Kreuzband gerissen.
Eine Rote Karte hätte nichts an der Verletzung von Cedric Itten geändert. Aber trotzdem: Ein Spieler hat sich schwer verletzt und ich habe das Spiel geleitet. Da trage ich auch die Verantwortung.

Lionel Tschudi spricht über das Horror-Foul von Lugano-Daprelà an FCSG-Itten.
Foto: freshfocus

Jetzt sind Sie in St. Gallen der Buhmann. Macht das Ihnen Probleme?
Keiner hat das gerne, auch wenn man als Schiedsrichter oft der Buhmann ist. Aber es ist ein Unterschied, ob man zu Recht angegriffen wird oder zu Unrecht.

Warum?
Wenn ich überzeugt bin, dass ich keine Fehler gemacht habe, stört es mich, der Buhmann zu sein. Nach einem so krassen Fehler aber ist es natürlich anders. Natürlich zehrt es, ich habe mich seither mit vielen Menschen ausgetauscht.

Und jetzt?
Ich muss den Fehler akzeptieren und daraus lernen.

Nimmt Sie nun das Ressort Spitzenschiedsrichter aus der Schusslinie und lässt Sie in der Super League pausieren?
Ich weiss es nicht, aber ich spüre das Vertrauen meiner Vorgesetzten.

Sie brauchen also keine Pause?
Wie sagt man so schön: Wenn man vom Pferd fällt, sollte man sofort wieder aufsitzen. Ich muss einfach von meinen Fehlern lernen, weiterarbeiten und im nächsten Spiel wieder alles geben und es besser machen.

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