Nach chaotischer Trennung von Contini
Frau Ospelt sagt Sorry!

Giorgio Contini sei kein Thema, sagt Vaduz-Präsidentin Ruth Ospelt noch am Montag zu BLICK. Tags darauf ist der Trainer weg. Und Ospelt entschuldigt sich.
Publiziert: 07.03.2017 um 23:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:35 Uhr
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Ruth Ospelt entschuldigt sich für den chaotischen Abgang von Vaduz-Trainer Giorgio Contini.
Foto: Keystone
Michael Wegmann

Eine Handvoll Vaduzer Fans halten am Sonntag ein Transparent in die Höhe. Da steht: «ContiniRaus!». Das Tabellenschlusslicht holt sensationell einen Punkt (1:1) – die Vaduz-Präsidentin sagt tags darauf zu BLICK, der Trainer stünde nicht zur Diskussion. «Einige Fans hauen auch bei uns manchmal über die Stränge.»

Am nächsten Vormittag kommuniziert der Klub die sofortige Vertragsauflösung. 

Eine Nacht- und Nebel-Aktion? Nein. Bereits letzte Woche hat die Vereinsführung entschieden, dass man den Vertrag mit Contini, der Ende Saison ausläuft, nicht verlängern will. «Wir haben uns für eine Neuausrichtung im Sommer entschieden», so Sportchef Bernt Haas.

BLICK erfuhr: Unterschiedliche Auffassungen über die Kader-Zusammenstellung waren mit ein Grund. Gestern nun die sofortige Trennung. «Einvernehmlich», betont Haas.

Wetten, dass Contini in zwei Wochen entlassen worden wäre, hätte er die beiden Abstiegskracher gegen GC und Lausanne verloren! Sein Nachfolger soll kein Feuerwehrmann sein, notfalls auch mit Vaduz absteigen.

Ruth Ospelt, die wie Contini zur Transferkommission gehört, ist in alle Gespräche involviert. Doch warum behauptet die Präsidentin einen Tag vor der Trennung, dass Contini nicht zur Diskussion stünde? Ospelt: «Sorry. Es tut mir wahnsinnig leid! Vielleicht ist in mir da, in der Hitze des Gefechts, der Beschützerinstinkt durchgebrochen.»

Es ist ihre erste Trennung von einem Trainer. Als Ospelt im Sommer 2013 als Quer-Einsteigerin das Amt übernimmt, ist Contini schon da. 2014 steigen sie zusammen auf, seither nicht mehr ab. «Ich bin zum ersten Mal in dieser Situation. Man lernt nie aus im Leben. Und glauben Sie mir, ich habe daraus gelernt.»

Die liechtensteinisch-schweizerische Doppelbürgerin ist ausgebildete Keramikmalerin. War Babysitterin, Telefonistin, Software-Ausbildnerin. Sie arbeitete an einem Kiosk, in einem Museum und bei einem TV-Sender. Vor 14 Jahren stieg sie als Sekretärin beim FC Vaduz ein – seit vier Jahren ist sie die stärkste Frau im Schweizer Fussball. Am Anfang habe es schon kritische Stimmen, sagte Ospelt einst im SonntagsBlick, «Die Vorurteile haben sich zum grössten Teil in Luft aufgelöst.»

Mittlerweile wird sie überall geschätzt. Stark wie sie sich in der Männerdomäne behauptet. Bis zum schwachen Auftritt am Montag. Dass sie sich dann umgehend entschuldigt, zeugt wieder von Stärke.

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