FCL-Trainer Babbel
«Über das Positive spricht keine Sau!»

Trainer Markus Babbel gibt ein klares Bekenntnis ab zum FCL und sagt, was ihn an der Arbeit im Bergwerk fasziniert und weshalb Luzern im Vergleich zu Berlin ein «Kindergeburtstag» ist.
Publiziert: 16.05.2017 um 19:03 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:23 Uhr
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Im Tief: Zuletzt gabs vier Pleiten in Serie für Markus Babbel und Luzern.
Foto: freshfocus
Martin Arn

BLICK: Der FCL steckt in einem Tief: Vier Niederlagen in Serie. Woher nehmen Sie die Zuversicht, dass gegen Lausanne die Wende kommt?
Markus Babbel: Das Team hat Charakter. Gegen Thun, vor zehn Tagen, waren wir ganz schwach. Am Sonntag gegen YB war’s während 25 Minuten okay. Diesmal müssen wir 60, 70 Minuten so spielen. Die Jungs können das. 

Sie haben sich lange vor die Mannschaft gestellt und dann nach dem 1:3 in Thun das Team öffentlich kritisiert. Wie war Ihre Ansprache in dieser Woche?
Jetzt noch einmal draufzuhauen bringt nichts. Wir müssen wieder ganz sachlich die Dinge ansprechen, die nicht gut sind. Wir müssen uns top vorbereiten und uns auf unsere Stärken konzentrieren. 

Hauptinvestor Bernhard Alpstaeg findet: «Die Spielbuben sind verwöhnt». Er würde sie am liebsten «ins Bergwerk schicken»…
…gibt’s überhaupt ein Bergwerk hier?

Was halten Sie von Alpstaegs Aussage?
Ganz grundsätzlich und unabhängig von Herrn Alpstaegs Kritik finde ich es sehr beeindruckend, wie die Menschen da unter Tag arbeiten. Ich hatte mal die Gelegenheit ein Kohlebergwerk zu besuchen. Das schafft schon ein Bewusstsein dafür, wie privilegiert wir sind. Mein Ding wäre das sicher nicht. Ich habe das Glück, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte, und dass ich dabei sehr viel Spass habe.

Ist Ihnen der Spass nie vergangen?
Nein! Wenn’s keinen Spass mehr macht, dann hört man auf.

Ist Aufhören ein Thema?
Nein, überhaupt nicht. Der Verein ist für mich etwas Besonderes, da sind Emotionen drin, das gefällt mir. Und jetzt sind wir gerade wieder in einer Phase eines Umbruchs, mit vielen jungen Spielern. Es macht mir wahnsinnig Spass, die zu begleiten, ihnen zu helfen, dass sie den Sprung schaffen. Was will ich mehr?

Wirklich nie daran gedacht, hinzuschmeissen?
Nie! Ich komme jeden Tag gerne zur Arbeit. Natürlich scheint nicht immer die Sonne, da regnet es auch mal. Dann muss man halt enger zusammenrücken. Aber ich habe das grosse Glück, dass es in der Mannschaft stimmt, und auch im Trainerteam.

Aber das ganze Drumherum, das müsste nicht sein
Ja und Nein. Es ist doch schön, dass der Verein bewegt. Leider viel zu oft negativ. Das scheint einfach interessanter zu sein, als das Positive. Drei Viertel der Saison waren positiv, bloss das interessiert keine Sau. Aber ich habe schon ganz andere Dinge erlebt. Bei Hertha in Berlin zum Beispiel: Vier, fünf Zeitungen, Radiostationen, sechs Kameras jeden Tag. Das sind wir zwar aufgestiegen. Aber es gab auch da Zeiten, wo wir drei- oder viermal nicht gewinnen konnten. Da brennt’s dann richtig. Daneben ist Luzern ein Kindergeburtstag. Berlin ist eine Medienstadt. Und da wird wirklich bis zum Schluss alles versucht, damit du’s nicht schaffst. Dann gibt’s für die mehr zu schreiben. Wenn das das ganze Jahr so geht, da bist du dann schon geschafft.

«Könnten etwas Grosses verspielen»
2:37
Schneuwly zur FCL-Pleitenserie:«Könnten etwas Grosses verspielen»
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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
23
25
40
2
FC Luzern
FC Luzern
23
7
39
3
FC Lugano
FC Lugano
23
7
39
4
Servette FC
Servette FC
23
3
36
5
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
23
10
35
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
23
7
35
7
BSC Young Boys
BSC Young Boys
23
6
34
8
FC Zürich
FC Zürich
23
-2
33
9
FC Sion
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23
-5
27
10
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
23
-9
22
11
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
23
-18
21
12
FC Winterthur
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23
-31
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