FCB-Boss erklärte Michael Lang für unverkäuflich
«Burgener hat Ahnung von Fussball!»

Was Michael Lang von Raphael Wicky hält und ob er bei Präsident Burgener eine Lohnerhöhung gefordert hat? Der FCB-Verteidger verräts im Interview.
Publiziert: 30.06.2017 um 18:39 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:05 Uhr
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Seit zwei Jahren trägt Michael Land (26) das FCB-Dress. Zwei Meistertitel und…
Foto: BENJAMIN SOLAND
Stefan Kreis

BLICK: Wer ist Michael Lang? 
Michael Lang (26):
Ein guter Fussballer, der sich in der Schweiz einen Namen gemacht hat. Einer, der zwar immer für einen Scherz gut ist, aber trotzdem mit Seriosität an die Sache herangeht. Ein bodenständiger Typ. 
 
Aus einem bodenständigen Elternhaus? 
Mein Vater war Bauleiter, übers Pensionsalter hinaus, er war gesucht, hat grosse Projekte betreut. Meine Mutter ist ausgebildete Kauffrau, war danach Hausfrau und hat mich und meinen Bruder grossgezogen.
 
Woher kommt die Begeisterung für den Fussball?
Die kam mit dem Meistertitel des FC St.Gallen im Jahr 2000 auf, die ganze Region war euphorisiert. 
 
Im selben Jahr sind Sie zu den Espen gewechselt. Warum haben Sie vorher nie bei einem kleineren Klub gespielt? 
Es hat mich nie gereizt, dreimal pro Woche bei einem Dorfklub zu trainieren, ich habe lieber auf dem Pausenplatz mit Kollegen gespielt. Dann nahm ich an einem Sichtungstraining teil, kurze Zeit später kam der Anruf. Ein Traum ging in Erfüllung.
 
Warum hat St.Gallen in all den Jahren erst zwei Meistertitel gewonnen? 
Gute Frage, ich würde mir wünschen, wenn St.Gallen weiter oben mitspielt. Aber wahrscheinlich kommt halt auch oft die bodenständige Ostschweizer Mentalität zum Vorschein. Nur nichts allzu Verrücktes wagen. Klar ist aber auch, dass St. Gallen weniger Mittel zur Verfügung hat. 
 
Ist die Schere zwischen arm und reich das grosse Problem? 
Darüber zerbreche ich mir nicht den Kopf, denn ich kann es nicht ändern. Ab und an zeigt der Fussball, dass auch Teams mit weniger Mitteln am Ende triumphieren. 
 
Mit GC wären Sie gegen das übermächtige Basel beinahe Meister geworden. Was hat damals gefehlt? 
Wir hatten eine Top-Mannschaft. Bürki, Toko, Abrashi, Hajrovic, Zuber, Ben Khalifa. Aber am Ende hat trotzdem etwas gefehlt: Die Erfahrung.
 
2015 hätten Sie schon im Winter zum FCB gehen können. Lehnten aber ab. Hatten Sie keine Angst, die Türe sei danach zu? 
Ich habe ja nie gesagt, zu euch komme ich nie. Ich habe mir Chancen ausgerechnet, dass es im Sommer klappen könnte. Ich bin keiner, der von heute auf morgen geht und seine Teamkollegen im Sich lässt. Ich war Vizecaptain, wir hatten eine schwierige Saison, ich trug Verantwortung. 
 
Trotzdem haben Ihnen die GC-Fans den Wechsel übel genommen. 
Im Fussball wird schnell vergessen, damit muss ich umgehen können. Ich habe in meiner Karriere zwei unpopuläre Wechsel gemacht, trotzdem kann ich mir nichts vorwerfen lassen, ich war immer ehrlich. 
 
Nun wäre der logische Schritt das Ausland. Werden Sie den FCB verlassen? 
Wenn du als Spieler Ambitionen hast und ein toller Klub kommt, dann schaut man sich das sicher an. Aber beim FCB stimmt zurzeit alles.
 
FCB-Präsident Burgener hat Sie für unverkäuflich erklärt.
Das ehrt mich sehr, der Mann hat offenbar Ahnung von Fussball (lacht). Im Ernst: Es ist ein Zeichen von Wertschätzung. 
 
Haben Sie nicht gleich eine Lohnerhöhung verlangt? 
Nein, natürlich nicht. 
 
Was halten Sie von Ihrem neuen Trainer, Raphael Wicky? 
Ich hatte in der U20-Nati kurz mit ihm zu tun, als er Assistenztrainer war. Er war schon damals extrem neugierig, hat das Gespräch mit den Spielern gesucht, wollte die Mannschaft spüren. Ich hatte schon damals das Gefühl, dass er ein guter Trainer wird. Daran hat sich nichts geändert. 

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
22
7
38
2
FC Basel
FC Basel
21
25
37
3
FC Luzern
FC Luzern
21
7
36
4
Servette FC
Servette FC
22
2
33
5
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
22
7
32
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
22
6
32
7
BSC Young Boys
BSC Young Boys
22
2
31
8
FC Zürich
FC Zürich
21
-3
30
9
FC Sion
FC Sion
22
-1
27
10
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
22
-9
21
11
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
22
-15
21
12
FC Winterthur
FC Winterthur
21
-28
14
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