Wer hat noch nicht, wer will nochmal? YB ballert den bemitleidenswerten FC Basel wie einen Prügelknaben aus dem Stade de Suisse. Nach sieben Runden hat der alte und wohl neue Meister zwölf (!) Punkte Vorsprung auf den FCB.
Auf ein Basel, das in dieser Verfassung vieles ist. Nur kein Titelkandidat. Die spielfreudigen und auf jeder Position top besetzten Berner ziehen in der Liga nun einsam ihre Kreise. Die Doppelbelastung mit der Champions League wirkt offenbar nicht lähmend. Sondern inspirierend. Und die Frage nach dem Schweizer Meister ist schon im September so gut wie beantwortet. Es droht gähnende Langeweile im Titelkampf.
Und der FCB? Der Trainerwechsel von Raphael Wicky zu Marcel Koller ist wirkungslos verpufft. Das Kader ist weitaus schwächer, als man dies wahrhaben will. Und Präsident Bernhard Burgener steht vor einem ordentlichen Scherbenhaufen.
Der Selfmade-Millionär und visionäre Geschäftsmann hat die sportliche Führung des Klubs in die Hände von Neuling Marco Streller gelegt. Und ihn mit einer Generalvollmacht in sportlichen Fragen ausgestattet.
Aber Zauberlehrling Streller steht in viel zu grossen Schuhen. Mit Jean-Paul Brigger hat ihm Burgener zwar einen Mann mit grosser Fussballvergangenheit zur Seite gestellt. Brigger aber blieb ohne Einfluss und ist wieder weg. Und jetzt ist Streller ganz allein zu Haus.
Bernhard Burgener muss sich entscheiden: Wählt der FCB-Präsident nun eine Vorwärtsstrategie? Holt er ein neues sportliches Gewissen? Stellt er Streller einen erfahrenen Profi zur Seite oder wechselt ihn aus? Und vor allem: Investiert er in dieses Kader, das den hohen Ansprüchen in dieser Zusammensetzung nicht genügt?
Im Winter, so viel ist klar, braucht es eine grundsätzliche Kurskorrektur. Der FC Basel muss sich neu erfinden. Sonst hat der Klub, der im November seinen 125. Geburtstag feiert, keine schöne Zukunft. Dann drohen nach acht ganz fetten Jahren plötzlich acht ganz magere Jahre.
Denn YB hat den FC Basel spätestens jetzt in jeder Beziehung als absoluter Ligakrösus abgelöst. Die gestrige Ohrfeige ist mehr als ein Betriebsunfall. Sie wird gehörig nachhallen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 24 | 9 | 42 | |
2 | FC Basel | 24 | 25 | 41 | |
3 | FC Luzern | 24 | 5 | 39 | |
4 | Servette FC | 24 | 4 | 39 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 24 | 10 | 36 | |
6 | FC St. Gallen | 24 | 6 | 35 | |
7 | BSC Young Boys | 24 | 5 | 34 | |
8 | FC Zürich | 24 | -3 | 33 | |
9 | FC Sion | 24 | -4 | 30 | |
10 | Yverdon Sport FC | 24 | -17 | 24 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 24 | -10 | 22 | |
12 | FC Winterthur | 24 | -30 | 17 |