Das meint BLICK zum YB-Titel
Hoarau-Absenz machte die Differenz aus

Der erste Berner Meistertitel seit 1986 hat viele Väter. Der wichtigste: Guillaume Hoarau. Ein Kommentar von BLICK-Fussballreporter Alain Kunz.
Publiziert: 28.04.2018 um 21:13 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 01:45 Uhr
So plant Bern die YB-Meisterfeier
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Alain Kunz
BLICK-Reporter Alain Kunz.

Es gibt viele, die mitschuldig sind am ersten Meistertitel von YB seit 32 Jahren. Darunter die üblichen Verdächtigen: Trainer Adi Hütter und seine Assistenten, Sportchef Christoph Spycher, der das Kunststück fertigbrachte, die Mannschaft im Winter lückenlos zusammenzuhalten. Oder Steve von Bergen, der als Captain einen späten, aber umso heftigeren zweiten Frühling erlebte.

Und doch wird dieser Titel dereinst vor allem mit einem Namen verschmelzen: Guillaume Hoarau!

Der Franzose hat die Leistungskultur in Bern verändert. Als er hier ankam, war sein Palmarès wohl eindrücklich. Fünffacher französischer Nationalspieler. 38 Tore für PSG. Aber der Typ? Bob Marley auf der Wade. Und der schwatzt drauflos, wie wichtig ihm Musik sei... Hallo! Ging es nicht um Fussball?

Und wie! Hoarau ist Profi durch und durch! Er weiss die Grenze so präzis wie mit einem Skalpell zu ziehen zwischen seinen Gesangsvorträgen und dem Fussballplatz. Er zeigte eindrücklich auf, dass ein lockeres Leben als Privatmensch vereinbar ist, wenn die sportliche Hygiene stimmt. Ja dass Spass am Job leistungsfördernd ist. Und dass man ungestraft in Bern sagen darf: Ich gehe erst wieder, wenn ich hier etwas gewonnen habe. Mit «etwas» meinte Gui nicht etwa den Burkhalter-Cup...

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Foto: Keystsone

Was aber schliesslich die Differenz ausmachte, war – so paradox das klingen mag –, die Absenz von Hoarau in der Vorrunde. Dass die Mannschaft sich dennoch an die Spitze setzte, bewirkte zwei Dinge: Zum einen, dass das Bewusstsein geschaffen wurde, dass es auch ohne AirFrance geht.

Foto: KEY

Zum anderen konnte sich Hoarau Zeit bis zur totalen Regeneration lassen. Die Folge waren 13 Tore in der Rückrunde. Und so machte er YB nicht nur mit seinem kulturellen Einfluss zum Meister. Sondern auch mit dem im Fussball viel Banaleren. Mit Zahlen. Mit Toren.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
13
7
25
2
FC Lugano
FC Lugano
13
7
25
3
Servette FC
Servette FC
13
2
24
4
FC Basel
FC Basel
13
17
22
5
FC Luzern
FC Luzern
13
6
22
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
13
3
20
7
FC St. Gallen
FC St. Gallen
13
5
17
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
13
-7
15
9
FC Sion
FC Sion
13
-2
14
10
BSC Young Boys
BSC Young Boys
13
-6
13
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
13
-10
9
12
FC Winterthur
FC Winterthur
13
-22
8
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