Vor einer Woche führte Remo Freuler (22) den FCL mit seinem Penaltytor zum Sieg gegen Aarau. Der SonntagsBlick schrieb über den aufstrebenden Youngster: «Freuler herrscht!»
In Sion heisst es schon wieder: Freuler herrscht! Der Mittelfeldspieler sorgt mit seinem Kopftor in der 88. Minute für einen nicht mehr für möglich gehaltenen Punktgewinn im Wallis.
So manch ein Luzerner wünschte sich in der Halbzeitpause insgeheim wohl einen Schneesturm herbei, wie er eine Woche zuvor zum Abbruch von Sion – St. Gallen führte.
Einen Sturm gibts zwar auch diesmal. Aber in Form der Sion-Elf, die den FCL durcheinander wirbelt! «Wir fanden keinen Zugriff auf den Gegner, gewannen keinen Zweikampf und schafften es nicht, drei oder vier Pässe zu spielen», bemängelt FCL-Trainer Markus Babbel.
Und das ist noch untertrieben: Leichtfertig, naiv, unkonzentriert und technisch unterirdisch tritt Luzern auf.
Sion wird immer wieder zum Kontern eingeladen. Nach 35 Minuten steht es nur 2:0 und nicht schon 5:1: Das liegt vor allem an der grob fahrlässigen Chancenauswertung des Heimteams.
Sions Führungstreffer durch Fernandes ist fein wie eine Cremeschnitte. Eine von Doubai unglücklich abgewehrte Flanke setzt der Youngster mit dem schwächeren linken Fuss aus 25 Metern in die linke untere Ecke (19.).
Und als Herea einen schulbuchmässigen Konter zum 2:0 abschliesst, ist nach 35 Minuten schon so gut wie alles entschieden.
«Wir waren glücklich, dass es nur 2:0 stand», sagt Babbel und zählt eine Handvoll Chancen von Sion auf. «20 Sekunden nach der Pause kann es 3:0 stehen. Das war für mich das Indiz, dass es heute wohl nichts zu holen gibt.»
Doch Luzern bäumt sich auf und straft seinen eigenen Trainer Lügen. Lezcano drischt einen Freistoss herrlich in die Maschen. Zwei Minuten vor Schluss köpfelt Freuler den FCL zu einem Punkt – nachdem ihm 88 Minuten lang gar nichts gelingt.
Beide Teams ungeschlagen
Luzern bleibt im vierten Spiel der Rückrunde ungeschlagen. Babbel: «Ich hätte nie gedacht, dass sich meine Mannschaft aus dem Nichts aufrafft, Moral zeigt und sogar noch irgendwie diesen Ausgleich schafft!»
Die Sion-Statistik sieht ähnlich aus: Das Team von Didier Tholot hat in drei Spielen fünf Punkte gesammelt. Das interessiert ihn wenig: «Am Schluss spürten wie das Mittwoch-Spiel in den Beinen. Das soll keine Entschuldigung sein, dass wir mehrfach das 3:0 verpasst haben.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 35 | 47 | 67 | |
2 | Servette FC | 35 | 5 | 56 | |
3 | BSC Young Boys | 35 | 6 | 54 | |
4 | FC Luzern | 35 | 8 | 52 | |
5 | FC Lugano | 35 | 0 | 52 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 35 | 9 | 51 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 35 | -2 | 50 | |
2 | FC St. Gallen | 35 | 0 | 48 | |
3 | FC Sion | 35 | -9 | 40 | |
4 | FC Winterthur | 35 | -24 | 36 | |
5 | Yverdon Sport FC | 35 | -24 | 35 | |
6 | Grasshopper Club Zürich | 35 | -16 | 33 |