Ajeti-Abgang ist seine Chance
Trifft Espen-Stürmer Buess gegen Lausanne?

Roman Buess (25) hatte es nie nötig, sich in den Vordergrund zu drängen. Nach dem Abgang von Albian Ajeti muss er es.
Publiziert: 22.10.2017 um 13:10 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:15 Uhr
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Roman Buess wird von Sions Zock gefoult.
Foto: KEYSTONE
Michael Schifferle

Links am Strafraumeck bekommt er den Ball. Ein Blick zum Tor, zwei Schritte der Strafraumgrenze entlang. Dann ein Schlenzer – der senkt sich hinter Thun-Goalie Ruberto ins Lattenkreuz. St. Gallen siegt 3:0.

Der Schütze des herrlichen Tors? Roman Buess. Dabei sagt der Basler von sich: «Das ganz grosse Talent war ich nicht. Ich musste mir alles erarbeiten.»

Gewiss ist der Espen-Stürmer nicht ein Fussballer, der von edler Technik lebt oder besonderer Raffinesse. Einer aber, der sich fürs Team zerreisst, Meter um Meter rennt, uneitel, fleissig, körperlich stark. Sein Trainer Giorgio Contini sagt: «Roman ist ein totaler Teamplayer. Er stellt sich nie in den Vordergrund.»

Dorthin drängten bei den St. Gallern meist andere. Topskorer Marco Aratore, Jungverteidiger Silvan Hefti, Ex-Bundesliga-Profi Karim Haggui, Ur-Espe Tranquillo Barnetta. Oder vor allem: Albian Ajeti.

Im Sommer noch zerschlug sich die Rückkehr des Basler Stürmers zum FCB – nun vollzog er sie, Anfang Oktober. Schmerzhaft für die Espen! «Er wird uns fehlen», sagt Buess, «er war ein sehr wichtiger Spieler, schoss wichtige Tore.»

Trauer trägt Buess jedoch nicht – natürlich nicht! «Für mich ist Albians Abgang auch eine Chance. Bisher stand er im Fokus.» Nun will er die Gunst nutzen, sich festkrallen, sich unersetzlich machen.

Ein arrivierter Super-League-Stürmer zu werden, um Europacup-Plätze zu spielen, um Titel gar – danach strebte er, seit er im Nachwuchs des FCB gross wurde. Er hielt auch am Ziel fest, als er Umwege machen musste, über Aarau, Locarno, Wohlen, Thun – und in U-Nationalmannschaften in der zweiten Reihe stand.

2009 gehörte er zwar zum U17-Weltmeisterteam von Dany Ryser. Haris Seferovic und Nassim Ben Khalifa standen ihm jedoch vor der Sonne. «Deshalb hat der Titel auch nicht den ganz grossen Stellenwert für mich», sagt Buess. Trainer lobte Buess' Trainingsfleiss gleichwohl.

Ben Khalifa ist seit Sommer auch ein Espe. Als Buess in der Challenge League kickte, war Ben Khalifa längst in der Bundesliga, bei Wolfsburg und Nürnberg, später bei YB und GC. Nun stürmen sich zusammen im St.-Gallen-Dress. Buess schmunzelt. «So ist der Fussball.»

Die U17-Weltmeister ergänzen sich. Am Sonntag beim 2:1 in Sion traf Ben Khalifa nach starkem Solo. Buess war, was er immer ist: uneitler Kämpfer.

Tore wie gegen Thun fallen halt nicht immer.

Verfolgen Sie die Partie St. Gallen gegen Lausanne live ab 16.00 Uhr auf BLICK im Ticker!

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
23
25
40
2
FC Luzern
FC Luzern
23
7
39
3
FC Lugano
FC Lugano
23
7
39
4
Servette FC
Servette FC
23
3
36
5
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
23
10
35
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
23
7
35
7
BSC Young Boys
BSC Young Boys
23
6
34
8
FC Zürich
FC Zürich
23
-2
33
9
FC Sion
FC Sion
23
-5
27
10
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
23
-9
22
11
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
23
-18
21
12
FC Winterthur
FC Winterthur
23
-31
14
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