Es ist der erste Spieltag der neuen Serie-C-Saison. Nach der langen Sommer-Pause strömen die Zuschauer endlich wieder ins Menti-Stadion – und staunen nicht schlecht. Ihr Lieblingsverein Lanerossi Vicenza Virtus hat die Balljungen gegen knapp bekleidete Ballmädchen ausgetauscht.
Hintergrund: Vicenza-Präsident Renzo Rosso, der gleichzeitig auch Besitzer der weltbekannten Kleidermarke Diesel ist, hat die Absicht, das etwas verstaubte Image des Klubs aufzufrischen – und natürlich seine eigene Marke auf diese Weise zu promoten. Nachdem er den Verein im Sommer vom Konkurs gerettet hat, ist er der Meinung, der Verein benötigte noch etwas mehr Pepp.
«Unanständige Initiative»
Doch der Auftritt der jungen Frauen sorgt für heftige Diskussionen. Denn: Die Ballmädchen präsentieren sich in engen, giftgrünen Diesel-Tops und ebenso engen, sehr kurzgehaltenen Diesel-Shorts. Sie gehören allesamt einem Nachwuchs-Team des lokalen Volleyball-Klubs an, sind erst zwischen 15 und 16 Jahren alt, also minderjährig.
Die Reaktionen auf Präsident Rossos Idee lassen nicht lange auf sich warten. Der italienische Athletinnenverband «Assist» spricht auf Facebook von einer «Sexualisierung Minderjähriger» und fordert den Verein auf, diese «unanständige Initiative» sofort zurückzunehmen. Viele User kritisieren das knappe Outfit der Volleyballerinnen.
Andere Stimmen im Netz loben allerdings den Auftritt der Ballgirls und kontern kritische Voten, dass Mädchen und junge Frauen in der Öffentlichkeit allgemein solche Kleidung tragen würden. Gerade in Zeiten, in denen Feministinnen Frauen dazu zwingen würden, sich stärker zu bedecken.
Und auch den jungen Volleyballerinnen hat die «ungewohnte, aber lustige» Rolle als Ballmädchen offenbar ganz gut gefallen, wie einem Instagram-Post von Volley Vicenza zu entnehmen ist. (red)