Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter empfängt den englischen Journalisten des «Guardian» auf dem Zürichberg. Blatter sehe «geschrumpft und gebrechlich» aus, findet der Gast. Zu reden gibt denn auch gleich der Zusammenbruch Blatters im letzten November. «Es ging mir wirklich sehr schlecht», sagt der Walliser.
Seine Verbannung im Oktober 2015 nach den Korruptionsskandalen und seine mehrjährige Sperre setzten Blatter zu: «Ich war nicht bitter, ich war schockiert. Vom Schock habe ich bis jetzt nicht erholt.»
Der Friedes-Nobel-Preis für die Fifa
Dabei hatte er ganz andere Pläne. Blatter erzählt: «Wir hatten Besprechungen mit der Nobel-Preis-Organisation. Ich fragte nach einem Nobel-Preis. Für den Fussball, nicht für einen Menschen. Für die Bewegung, die Fifa.» Der Friedens-Nobel-Preis für die Fifa? Der weltweite Aufschrei wäre wohl vorprogrammiert gewesen.
Die fehlende Anerkennung beschäftigt Blatter. «In der Schweiz solltest du nicht zu erfolgreich sein, das mögen die Leute hier nicht», holt der Walliser aus. «Ich habe in den meisten Ländern ein besseres Image als hier.»