Wie durch ein Wunder überlebte Alan Ruschel den Flugzeugabsturz seiner Mannschaft vor drei Wochen. 71 Menschen – darunter 19 Spieler des brasilianischen Teams Chapecoense kamen ums Leben.
Ruschel ist einer von insgesamt sechs Überlebenden. Offenbar hatte er kurz vor dem Abflug den Sitz gewechselt. Zunächst war der Platz des 27-Jährigen im hinteren Teil des Flugzeuges gebucht, er setzte sich aber weiter vorne hin, um für einen Journalisten Platz zu machen.
Zunächst wollte Ruschel nicht. Doch dann sah er seinen Mitspieler Jackson Follmann. Ruschel: «Er bestand darauf, dass ich neben ihm sitze, und das tat ich dann auch.»
Danach versagt seine Stimme und er bricht in Tränen aus. Dort, wo er eigentlich hätte sitzen sollen, sind alle tot. Auch Goalie Follmann überlebte die Tragödie schwerverletzt, ihm mussten die Ärzte ein Bein amputieren.
«Nach allem, was passiert ist, zu Hause anzukommen und in der Lage zu sein, neben meiner Frau zu schlafen, meinen Hund und meine Mutter zu sehen, einfach alle um mich herum zu haben, das ist ein einmaliges Gefühl für mich. Ich kann es nicht erklären», schildert Ruschel seine Rückkehr in die Heimat.
Zudem will der Verteidiger in ein paar Monaten wieder auf dem Platz stehen und Fussball spielen. Das habe er dem Vereinspräsidenten schon mitgeteilt: « Ich will den Fans von Chapecoense noch viel Freude bereiten.»
Ruschel zog sich Rückenverletzungen und Brüche zu und musste an der Wirbelsäule operiert werden. (rae/M.A.)