Mistet Präsi Perez jetzt aus?
Real Madrid plant die Galaktischen 4.0!

Gareth Bale, Karim Benzema und Cristiano Ronaldo haben bei Real Madrid wohl bald ausgedient. Ein illustrer Dreizack soll die vierte Generation der «Galacticos» bilden.
Publiziert: 18.01.2018 um 08:38 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:10 Uhr
Madrids Fussballtempel in seiner ganzen Schönheit.
Foto: Getty Images
Silvan Haenni

NHL! Nein, das hat nichts mit Eishockey zu tun, sondern mit der Fussball-Topadresse Real Madrid. Präsident Florentino Perez (70) wolle nämlich, so die spanische Fussball-Zeitung «Marca», bis nächsten Sommer die ins Stocken geratene Angriffsmaschinerie um BBC – Bale, Benzema und Cristiano Ronaldo – austauschen. Neymar, Eden Hazard und Robert Lewandowski sollen die nächste galaktische Real-Generation bilden. Der «Traum-Dreizack» würde in namhafte Fussstapfen treten.

Pilotprojekt «Galacticos»

Alles begann im Jahr 2000. In der ersten Amtszeit von Real-Präsident Florentino Perez (70) sollten die Königlichen bis 2006 mit der jährlichen Verpflichtung eines zusätzlichen Superstars galaktisch gemacht werden.

Luis Figo kam 2000 als Erster. David Beckham komplettierte 2003 die aussergewöhnliche Auswahl von Weltstars 2003, nachdem zuvor Zindedine Zidane und Ronaldo dem Ruf des Bernabeu-Stadions gefolgt waren.

Die vier Superstars liess man sich zusammen nicht weniger als 216 Millionen Euro kosten. Der «Return on Investment» kam prompt: Meistertitel 2001, Champions-League-Sieg 2002, Meistertitel 2003. Dazu gabs den spanischen Supercup 2001, den UEFA Supercup 2002 und den Weltpokal 2002. Allerdings ging man die folgenden drei Saison sowohl national als auch international leer aus. Perez trat 2006 zurück, ein erster grosser Umbruch wurde eingeleitet. Insgesamt brachten es die vier Galaktischen bei Real auf 808 Spiele, 230 Tore und 159 Assists.

Foto: REUTERS

Generation «KBC»

2009 kehrte Perez als Real-Präsident zurück und unternahm den nächsten Anlauf, mit teurem Offensive-Spektakel die Fussballwelt zu erobern.

Für 194 Millionen Euro holte man im Sommer 2009 Cristiano Ronaldo, Kaka und Benzema, die zusammen in 501 Spielen 316 Tore erzielten. Bis 2013 holte man nur gerade drei Titel: Die Meisterschaft 2012, den Cup 2011 und den Supercup 2013. Zu wenig für das investierte Geld.

Foto: REUTERS

Generation «BBC»

Kaka ging, Bale kam. 91 Millionen Euro wurden an die Spurs überwiesen. Der bisher erfolgreichste Real-Offensive war geboren. Sie standen zusammengerechnet 1162 Mal für Real auf dem Platz, wobei die drei 780 Tore erzielten und nicht weniger als 12 Titel einfuhren. Darunter drei Mal die Champions League (2014/2016/2017), die Meisterschaft (2017) und den Cup (2014).

Nun aber scheint ihre Zeit im Bernabeu abgelaufen. Platz 4 in der Meisterschaft mit 19 Punkten Rückstand auf Leader Barça und eine kollektive Torflaute (zusammen wurden erst zehn Treffer erzielt) schreien nach Veränderung. Zudem wird Cristiano Ronaldo immer stärker mit einer Rückkehr zu Manchester United in Verbindung gebracht.

Generation «NHL»?

Die Nachfolge? Rund eine halbe Milliarde Euro müsste Real Madrid wohl für Neymar (25, PSG), Eden Hazard (27, Chelsea) und Robert Lewandowski (29, Bayern) in die Hand nehmen. Ein Trio, das in der laufenden Spielzeit zusammengerchnet bereits für 50 Tore und 24 Assists verantwortlich war.

Dass die drei alle auf einmal verpflichtet werden, klingt sehr unwahrscheinlich. Ist es aber gar nicht. Denn für die Verhökerung von «BBC» könnte Perez mit einem Gewinn von 200 bis 250 Millionen Euro rechnen. Zusammen mit einem Eigenkapital von rund 450 Millionen Euro und einem bisherigem Tranfergewinn von rund 77 Millionen Euro wären die drei Transfers durchaus stemmbar – und würden auch gegen keine Financial-Fairplay-Regeln verstossen. Zudem haben alle drei Spieler bereits verlauten lassen, gerne einmal für Real Madrid spielen zu wollen.

Stellt sich letztlich nur noch die Frage, ob die drei dann auch wirklich harmonieren würden. Denn zwischen galaktischem Flair und sportlichem Himmelfahrtskommando ist ein schmaler Grat, den Florentino Perez mit der ersten Generation der «Galacticos» schon einmal überschritten hatte.

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