Hat der Wind im Nachbarsland gedreht? Vor der Europameisterschaft 2016 wird Marcel Koller in Österreich verehrt und geliebt. Doch seit der schlechten EM in Frankreich ist Koller als Ösi-Coach nicht mehr ganz unumstritten.
Den Kampf um die WM-Teilnahme 2018 haben die Österreicher schon fast verloren. Aktuell liegen sie auf dem vierten Platz in der Qualifikation – sechs Punkte fehlen auf Irland und Platz eins. Russland ist für Koller und Co. in weite Ferne gerückt.
Die schlechte Quali sorgt für Gegenwind. Paul Scharner, Ex-Premier-League-Profi und 40-facher Nati-Spieler Österreichs, kritisiert Koller scharf: «Die letzte Qualifikation hat er ja gut geschafft, aber ich bezweifle, dass er der richtige Mann für eine Endrunde ist.»
Marcel Koller lässt diese Attacke nicht auf sich sitzen. Der Zürcher wehrt sich vehement: «Ihm ist vielleicht ein bisschen langweilig. Als Ausländer kann ich nur sagen: Krankl, Prohaska und Polster, die kennt man in Österreich, das sind Grössen. Scharner hat das Gefühl, dass er genau so gross ist. Er hat aber nur den Cup in England gewonnen. Wir sollten ihn nicht grösser machen, als er ist.»
Die Chance, dem Gegenwind Einhalt zu gebieten, erhält Koller am Freitag. Dann kämpft sein Team gegen Moldawien um Quali-Punkte im heimischen Ernst-Happel-Stadion – es wäre ein Pflichtsieg für Österreich. (mam)