Ex-Bayern-Star und Luzern-Coach Babbel kritisiert
«Ribéry denkt immer noch, er sei so gut wie Ronaldo oder Messi»

Luzern-Trainer Markus Babbel spricht über die Krise bei seinem Ex-Klub Bayern München. Der Deutsche nimmt den entlassenen Coach Carlo Ancelotti in Schutz und stellt besonders Franck Ribéry an den Pranger.
Publiziert: 03.10.2017 um 10:15 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:35 Uhr
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Bayern-Spieler Franck Ribéry (34) wird kritisiert.
Foto: AFP

Bayern München steckt in einer der grössten Krisen der letzten Jahre. Beim deutschen Rekordmeister läuft es noch nicht rund. Die Bayern liegen nach sieben Runden zwar auf Bundesliga-Rang zwei, haben aber nur 14 Punkte auf dem Konto. Trainer Carlo Ancelotti ist seinen Job seit dem 0:3-Debakel bei PSG letzte Woche in der Champions League los.

Besonders bitter ist die Situation für Franck Ribéry, der nach einem Aussenbandriss im Knie nun mehrere Monate ausfällt. Der Franzose muss von Ex-Bayern-Star Markus Babbel (45) Kritik einstecken.

Der heutige Luzern-Coach zieht am Montagabend in der Talksendung «Sky 90» beim TV-Sender «Sky» über Ribéry her. Babbel sagt: «In den letzten zwei Jahren hat Ribéry in der Champions League kein Tor geschossen. Aber er sieht sich immer noch auf demselben Niveau eines Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi. Die Wahrheit sieht aber anders aus. Wenn es wirklich um die Wurst geht, ist er nicht da.»

Unrecht hat Babbel mit seiner Meinung nicht. In neun Pflichtspielen in dieser Saison schoss Ribéry gerade mal ein Goal – und dies im DFB-Pokal gegen Chemnitz. Trotz seiner mässigen Auftritte geniesst der bereits 34-Jährige immer noch eine spezielle Stellung bei den Bayern.

Dies habe auch Auswirkungen auf einen Trainer. Babbel: «Wenn ein Ribéry beleidigt ist, dann ruft er Hoeness an und du hast als Trainer eigentlich schon verloren.» Er spricht die Szene an, wo Ribéry nach seiner Auswechslung in der CL gegen Anderlecht sein Trikot wegwarf. «Das ist ein absolutes No-Go», sagt er.

«Einige leben zu sehr in der Vergangenheit»

Babbel spielte selber von 1991 bis 2000 bei den Münchnern, gewann dreimal den Meistertitel, den DFB-Pokal und den Uefa Cup. Er ortet in der heutigen Bayern-Mannschaft ein dringendes Mentalitätsproblem.

«Einige Spieler der Bayern leben für mich zu sehr in der Vergangenheit, wir waren ja mal Champions-League-Sieger. Aber es geht um den Ist-Zustand», spricht Babbel ein Problem an.

Ganz ohne eigene Sorgen ist er allerdings auch nicht. In der Super League liegt Luzern nur auf Rang 8 nach zehn Spielen. (rib)

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