Es ist Juni 2015, als im Zürcher Nobelhotel Baur au Lac eine ganze Reihe hoher Fifa-Funktionäre verhaftet werden. Die Bundesanwaltschaft ermittelt. Kurz darauf leitet auch der Fussball-Weltverband selber interne Untersuchungen ein.
Jetzt sind diese beendet. Externe Ermittler von einer amerikanischen Anwaltskanzlei haben bei der Fifa während 22 Monaten mehr als 2,5 Millionen Dokumente geprüft und zahlreiche Zeugen befragt. Die Berichte gingen jetzt an die Schweizer Bundesanwaltschaft und von dort auch an die US-Behörden, die in New York ebenfalls gegen 40 Ex-Fifa-Funktionäre ermittelt. «Die Berichte umfassen über 1300 Seiten und mehr als 20'000 Seiten Beweismaterial», teilte die Fifa mit.
Es geht um den Verdacht der ungetreuen Geschäftsbesorgung, Bestechung und Korruption. Unter anderem hatten die Ermittlungen ergeben, dass sich die frühere Führungsriege um Ex-Präsident Sepp Blatter mit rund 80 Millionen Franken bereichert haben soll.
Blatter-Nachfolger Gianni Infantino lässt sich einer Medienmitteilung so zitieren: «Die Fifa hat sich zu einer sorgfältigen und umfassenden Untersuchung der Fakten verpflichtet, um allfällige Schuldige zur Rechenschaft zu ziehen und mit den Behörden zusammen zu arbeiten. Wir haben diese interne Untersuchung nun abgeschlossen und das Beweismaterial den Behörden übergeben, sodass sie weiter gegen diejenigen vorgehen können, welche sich bereichert und ihre Vertrauensstellung im Fussball missbraucht haben. Die FIFA wird sich im Sinne der Fans und Spieler weltweit nun wieder auf den Fussball konzentrieren.» (red)