Fussball-Legende Fritz Künzli (71) leidet an Alzheimer. Das Schicksal des einstigen Nati-Stürmers und FCZ-Stars bewegt die Fussball-Schweiz. Künzli ist ein Demenz-Patient, ein Pflegefall. Hat er in seiner glanzvollen Karriere zu viele Tore mit dem Kopf erzielt und dabei das Hirn geschädigt?
Studien belegen, dass zwischen Kopfbällen und Abnormalitäten in der Hirnstruktur Zusammenhänge bestehen. Eine davon wurde 2012 von der Münchner Ludwig-Maximilians-Uni und der Harvard Medical School erstellt. In Hirnen von Profikickern wurden Veränderungen nachgewiesen, wie sie von Hirnerschütterungen bekannt sind. Allerdings in leichterer Form. Betroffen seien Hirnbereiche, die für die Aufmerksamkeit, komplexe Denkvorgänge und das Erinnerungsvermögen zuständig sind.
In England hält sich der Vorwurf, dass sich der Verband vor einer Untersuchung drückt, obwohl die Familie des an Demenz verstorbenen Ex-Stars Jeff Astle dies fordert. Weil Kopfbälle gesundheitsgefährdend sein sollen, verklagte 2014 eine Eltern-Initiative die Fifa und mehrere US-amerikanische Verbände.
Allerdings gelten Kopfbälle als weniger gefährlich als Kopfverletzungen im American Football. Dort gilt mittlerweile ein Zusammenhang zwischen dem Sport und der degenerativen Gehirnerkrankung CTE als erwiesen, was im Film «Erschütternde Wahrheit» mit Will Smith (2015) thematisiert wird.
Fritz Künzli nützen diese Studien und Urteile leider nichts mehr.