Feinde im eigenen Fanblock
Wer sind die Kroaten-Chaoten?

Kroatische Hooligans treffen mit ihren Böllern einen Ordner, das Spiel wird unterbrochen. Der Plan der Chaoten ging auf.
Publiziert: 18.06.2016 um 10:58 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:33 Uhr
Gegner in den eigenen Reihen: Die kroatischen Hooligans.
Foto: AFP
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Und plötzlich brannte der Rasen: In der 86. Minute flogen beim Stand von 2:1 für die eigene Mannschaft aus dem kroatischen Fanblock insgesamt 13 Petarden aufs Spielfeld. Schiedsrichter Clattenberg unterbricht die Partie für mehrere Minuten, der Rest ist bekannt. Tschechien gleicht mittels Penalty noch aus.

«Das sind keine Fans. Das sind Hooligans. Sie ruinieren alles», so Kroatien-Trainer Ante Cacic nach dem Spiel. Tatsächlich ging es den Chaoten nur um eines: möglichst viel Schaden anzurichten. Ihr Gegner waren nicht die Tschechen, sondern der kroatische Verband um den Präsidenten und früheren Real-Star Davor Suker und die Mamic-Brüder. Dinamo-Zagreb-Präsident Zdravko Mamic steht im Verdacht, sich auf Kosten des Clubs - und dessen Spieler - zu bereichern. So muss der heutige Real-Madrid- und Kroatien-Stratege Luka Modric bis zum Ende seiner Karriere offenbar 20 Prozent seiner Einkünfte abliefern.

Hooligans der «Bad Blue Boys» von Dinamo Zagreb bekannte sich denn auch zu den Krawallen. Unter ein Bild aus dem Fanblock schrieben sie: «Niemand wird uns stoppen.» Auch Chaoten von Hajduk Split mischten offenbar mit. Im Vorfeld des Spiels posteten die Hooligans Pyros mit der Bildunterschrift: «Bereit für den Unterbruch.»

Braun auf Grün: Das Hakenkreuz im Rasen von Split.
Foto: AFP

Es ist nicht das erste Mal, dass die Hools den eigenen Verband in Bedrängnis bringen: Vor einem Jahr brannten sie in Split mit Chemikalien ein Hakenkreuz in den Rasen.

Ihr Ziel haben die Hooligans erreicht. Die Uefa hat ein Verfahren gegen den kroatischen Verband eingeleitet, zu einer Geldstrafe kommt es sicher. Gut möglich auch, dass den Kroaten im Wiederholungsfall wie den Russen der EM-Rauswurf droht. (zeb)

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