Ishmael Yartey ist Nyons Geheimwaffe. Okay, so geheim ist er auch wieder nicht. Denn als der Ghanaer 2011 zu Servette kommt, startet er voll durch. Er macht 31 von 34 Spielen und 8 Tore für die Genfer. «Es stimmte alles. Team, Staff, Fans, Stadt. Aber ich gehörte Benfica Lissabon, und die Portugiesen wollten mich lieber nach Sochaux verkaufen», erinnert er sich in der «Tribune de Genève».
Was sie auch taten. Es war nicht das erste Mal, dass sich Yartey wie Ware vorkam. Er spielte noch in Ghana, machte 2007 eine überragende U17-WM, als Scouts von Sporting Lissabon bei seinen Eltern in Ghana vorsprachen. Diese sahen in Yartey einen kleinen Ronaldo oder zumindest einen Quaresma, die auch der Sporting-Schule entsprangen. «Aber der Präsident meines Klubs in Accra verkaufte mich zu Benfica, weil die mehr Geld boten.»
In Sochaux spielt Yartey die erste Saisonhälfte. Die zweite nicht mehr. Weshalb Sion-Boss Christian Constantin hellhörig wird und ihn ausleiht. Mit Kaufoption. Nach einer starken ersten Saisonhälfte baut Yartey ab. Da hatte CC die unselige Kaufoption bereits eingelöst. Denn CC zahlt spät. Zu Spät. Dafür hat ihm die Fifa im April dieses Jahres eine Europacup-Sperre von zwei Saisons aufgebrummt.
Ab in die USA
Auch Yartey gehts nicht gut. Nach einer halben Saison auf der Bank/Tribüne wird er in die USA ausgeliehen, zu den Portland Timbers. Danach gehts zu Gil Vicente in die zweite Liga Portugals. Die letzten zwei Jahre seines Vierjahres-Vertrags spielt Yartey in der U21 von Sion, wird dort gar Captain.
Seit Sommer ist er frei. Die Angebote flattern aber nicht in rauen Massen ins Haus. So landet er in Nyon. «Ich will versuchen, aufzusteigen. Und dann nochmals durchzustarten.» Den Traum vom grossen Fussball hat Yartey auch mit 28 noch nicht begraben. YB soll der Startpunkt dieser Renaissance sein.