Dass der Cupfinal am Donnerstag in einer Woche in Genf ein Heimspiel für den FC Sion sein würde, obwohl es in «Feindesland» ausgetragen wird – die Fans von Servette und Sion sind sich spinnefeind–, daran zweifelte niemand. Die Walliser hatten es 2015 fertiggebracht, selbst den Basler St.-Jakob-Park fest in ihre Hände zu bringen. Und siegten dann, durch das fanatische Publikum frenetisch nach vorne gepusht, diskussionslos 3:0. Zum 13. Mal. Im 13. Endspiel.
Ob am Auffahrtstag der 14. Sieg errungen wird, wissen wir noch nicht. Aber an der Unterstützung wird es nicht liegen. Und da hilft der FCB ganz schön mit. 10'000 Tickets haben beide Klubs offeriert erhalten. Derweil der FC Sion sein Kontingent förmlich an sich riss und in Windeseile ausverkaufte, nahm der FCB bloss 8000 Tickets. Wie kam denn das? «Das Ticketing-Team beurteilt das», sagt Heusler. «Die nicht verkauften Tickets müssen wir bezahlen. Aber das Spiel steigt an einem Wochentag. Und die Anreise nach Genf ist kompliziert.»
So also sind die Walliser schon mal in den Genuss der 2000 vom FCB nicht erwünschten Tickets gekommen, weshalb es auch keinen freien Verkauf durch den SFV geben wird. Auch diese 2000 Karten haben die Cupspezialisten mit Handkuss genommen. Man könnte jeweils 100'000 Tickets absetzen, heisst es im Wallis. Im Land der Sagen und Mythen. Präsident Christian Constantin: «Das Potenzial liegt bei 25'000 bis 30'000. Der Rekord bei 34'000. Das war 1991 im Wankdorf, als 56'000 Fans im Stadion waren. Das mit den 100'000 hat jemand mal so dahergesagt. Das ist nicht seriös.»
Wie auch immer. Am 25. Mai wird die Basler jedenfalls eine fröhliche und enorm laute, Fendant-getränkte rotweisse Wand erwarten und die Spieler ans Limit pushen. Da wird es keine grosse Rolle spielen, wer die besseren Fussballer hat und ob die in besserer Form sind. Das hat es noch nie gespielt, lehrt uns die Geschichte.