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Nach dem 3:3 brauchts ein Wunder, um europäisch zu überwintern
YB-Show gegen Atalanta ohne Happy End

Ade Achtelfinals! Aber noch kann YB nach der Riesenshow beim 3:3 gegen Atalanta europäisch überwintern. Muss aber dafür bei Manchester United gewinnen.
Publiziert: 23.11.2021 um 23:27 Uhr
|
Aktualisiert: 24.11.2021 um 07:41 Uhr
«Das Foul vor dem Ausgleich nervt mich sehr»
1:30
Hefti nach dem Atalanta-Spiel:«Das Foul vor dem Ausgleich nervt mich sehr»
Alain Kunz (Text) und Benjamin Soland (Fotos)

Zur Pause reibt man sich allenorten verwundert die Augen, auch auf der Uefa-Homepage: Wer hätte voraussagen können, dass die Berner fast 60 Prozent Ballbesitz haben, tickert einer. Und das gegen die zuletzt so gut geschmierte Offensiv-Passmaschine aus Bergamo.

Nun ja. Vielleicht ist das dem fast schon krankhaften Unwillen von Trainer Gian Piero Gasperini geschuldet, der den Wankdorf-Kunstrasen als «Anomalie» abgetan hatte. Weniger schön ausgedrückt: als Geschwür. Weshalb er das Abschlusstraining sausen liess. So was färbt immer ein bisschen auf die Spieler ab.

Der absolute Wahnsinn! YB führt wenige Minuten vor Schluss, spielt dann aber 3:3 Unentschieden.
Foto: BENJAMIN SOLAND
1/22

Zapata trifft aus der Drehung

Aber nur ein bisschen. Denn seine Ballartisten haben durchaus wenig dagegen, wenn das Kügelchen nie unkontrolliert hüpft. So kreieren sie die eine oder andere schöne Aktion. Wie Zapata mit dem sehr frühen Führungstreffer aus der Drehung, wobei sich Bürgy und Rieder wie interessierte Novizen verhalten und Goalie Faivre Pech hat, weil Bürgy unhaltbar abfälscht.

Aber YB hält dagegen – und das Spiel ausgeglichen. Bis dies auch mathematisch erhärtet wird: Corner Aebischer, Siebatcheu mit dem perfekten Timing. Und schon zappelt das Leder unter der Latte im Netz. 1:1. Das Wankdorf im Delirium. Alles möglich. Auch der Sieg. Das europäische Überwintern. Ein Tor fehlt.

Faivre bleibt cool

Doch einmal mehr folgt der herbe Dämpfer zu Beginn einer Halbzeit, als Aebischer ein Kopfballduell gegen Demiral nach einer Schnee ansetzenden Kerze verliert, Pasalic für Palomino auflegt und Bürgy wieder zu spät kommt. YB braucht nun zwei Tore, um nicht nach fünf Spielen ausgeschieden zu sein. Schwierig, schwierig. Aber dank dem bärenstarken und coolen Keeper Guillaume Faivre immer noch möglich. Der Neuenburger hält bravourös gegen Malinovskyi und Pezzella.

Die Berner drücken. Sie versuchens. Mambimbi kommt für Elia, der wegen eines routinemässigen Eingriffs im Nierenbereich während der Nati-Pause nur reduziert trainieren konnte und nicht das Stehvermögen für 90 Minuten hatte. Sierro ersetzt den agilen Rieder. Und Atalanta spielt mit, pennt bei einem blitzgescheiten Hefti-Einwurf. Ngamaleu zurück auf Sierro. Der Walliser macht sein erstes Champions-League-Tor. 2:2.

«YB ist noch nicht ausgeschieden, das ist ein Fortschritt»
1:53
Alain Kunz nach dem Remis:«YB ist noch nicht ausgeschieden, das ist ein Fortschritt»

Heftis Supertor ins Lattenkreuz

Und weiter gehts! Und weiter, weiter! Und wie! Hefti läuft dem Sechzehner entlang. Ungestört. Der wird doch nicht? Doch, der wird! Er zieht ab. Mit links. Und der Ball landet im … Lattenkreuz.

Leider hält das Hoch nur drei Minuten an. Hefti sieht Pezzella nicht kommen. Foul. Der erst Sekunden davor eingewechselte Muriel in die nahe Ecke, Garcia und Ngamaleu machen die Mauer auf. Unentschuldbar! So sieht Faivre den nicht kommen. 3:3. Schlusspunkt. Und Ref Daniel Siebert pfeift das Spektakel nach einer letzten Musso-Parade vor einem YB-Corner ab. Dämlich!

Der Beste: Klar: Silvan Hefti macht vor dem 3:3 ein blödes Foul am eigenen Strafraum, als er Pezzella in seinem Rücken nicht sieht. Aber was für ein Tor zum 3:2. Ins Lattenkreuz. Mit links. Wow!

Der Schlechteste: Bei den beiden ersten Toren der Bergamasken bietet Nicolas Bürgy einfach zu wenig Gegenwehr. Hey, Junge, das ist Champions League!

Das gab zu reden: Atalanta-Goalie Musso muss eine letzte tolle Parade hinlegen. Klar, die Nachspielzeit ist vorbei. Und Ref Daniel Siebert pfeift eiskalt ab und bricht die ungeschriebene Regel, nicht bei einem Eckball abzupfeifen. Dämlich!

Die Stimmen zu YB – Atalanta

Silvan Hefti

«Es war ein verrücktes Spiel. Jetzt scheisst es mich einfach grad an, dass wir nicht gewonnen haben. Aber die positiven Gedanken kommen dann schon noch.

Über die Trophäe für den Man of the Match freue ich mich sicher. Aber ich bin enttäuscht, dass wir nicht 3:2 siegen. Aber so ist Fussball.

Wir haben es über das ganze Spiel sehr gut gemacht. Sicher gibts Sachen, die wir besser machen könnten und am Schluss mit etwas mehr Glück und mehr Cleverness erhalten wir diesen Freistoss nicht. Wir haben noch ein Spiel, dort müssen wir alles gegeben.»

Michel Aebischer

«Ich glaube, so viel haben wir nicht falsch gemacht. Wir haben gut gepresst und uns nicht unter Druck setzen lassen. Mit einer guten europäischen Mannschaft konnten wir mithalten. Darauf können wir stolz sein.

Wir müssen mitnehmen, dass wir drei Tore gegen eine gute Mannschaft erzielen konnten. Auch das gute Gefühl müssen wir mitnehmen.

Das Spiel war nervenaufreibend, nach dem 3:2 kam Schwung rein und wir glaubten an den Sieg. Aber am Schluss war dann halt schon die Enttäuschung da.»

Vincent Sierro

«Es war ein richtig verrücktes Spiel mit so vielen Emotionen. Wir waren hinten, dann vorne und am Ende gabs leider das Remis. Wir sind enttäuscht, weil wir so nah am Sieg waren. Aber wir können viel Positives mitnehmen.

Mein erstes Tor in der Champions League zu machen, ist sehr schön, davon träumt man als Kind. Ich hatte das Gefühl, als ich auf den Platz kam, dass ich heute treffe. Natürlich ist das ein grosser Moment für mich. Ich hoffe, es kommen noch ein paar.»

Remo Freuler

«YB hat besser gespielt als im Hinspiel und wir haben nach 20 Minuten aufgehört zu spielen bis zur Halbzeit. Und in der zweiten Halbzeit das Gleiche.

Wir haben eine Chance verpasst. Jetzt müssen wir unbedingt gewinnen im letzten Spiel gegen Villarreal. Aber wir spielen daheim. Unser Ziel bleibt der Achtelfinal.»

Die Stimmen stammen aus den Interviews bei «Blue».


Silvan Hefti

«Es war ein verrücktes Spiel. Jetzt scheisst es mich einfach grad an, dass wir nicht gewonnen haben. Aber die positiven Gedanken kommen dann schon noch.

Über die Trophäe für den Man of the Match freue ich mich sicher. Aber ich bin enttäuscht, dass wir nicht 3:2 siegen. Aber so ist Fussball.

Wir haben es über das ganze Spiel sehr gut gemacht. Sicher gibts Sachen, die wir besser machen könnten und am Schluss mit etwas mehr Glück und mehr Cleverness erhalten wir diesen Freistoss nicht. Wir haben noch ein Spiel, dort müssen wir alles gegeben.»

Michel Aebischer

«Ich glaube, so viel haben wir nicht falsch gemacht. Wir haben gut gepresst und uns nicht unter Druck setzen lassen. Mit einer guten europäischen Mannschaft konnten wir mithalten. Darauf können wir stolz sein.

Wir müssen mitnehmen, dass wir drei Tore gegen eine gute Mannschaft erzielen konnten. Auch das gute Gefühl müssen wir mitnehmen.

Das Spiel war nervenaufreibend, nach dem 3:2 kam Schwung rein und wir glaubten an den Sieg. Aber am Schluss war dann halt schon die Enttäuschung da.»

Vincent Sierro

«Es war ein richtig verrücktes Spiel mit so vielen Emotionen. Wir waren hinten, dann vorne und am Ende gabs leider das Remis. Wir sind enttäuscht, weil wir so nah am Sieg waren. Aber wir können viel Positives mitnehmen.

Mein erstes Tor in der Champions League zu machen, ist sehr schön, davon träumt man als Kind. Ich hatte das Gefühl, als ich auf den Platz kam, dass ich heute treffe. Natürlich ist das ein grosser Moment für mich. Ich hoffe, es kommen noch ein paar.»

Remo Freuler

«YB hat besser gespielt als im Hinspiel und wir haben nach 20 Minuten aufgehört zu spielen bis zur Halbzeit. Und in der zweiten Halbzeit das Gleiche.

Wir haben eine Chance verpasst. Jetzt müssen wir unbedingt gewinnen im letzten Spiel gegen Villarreal. Aber wir spielen daheim. Unser Ziel bleibt der Achtelfinal.»

Die Stimmen stammen aus den Interviews bei «Blue».


YB – Atalanta 3:3 (1:1)

Wankdorf; 32'120 Zuschauer (ausverkauft); SR: Siebert (De)

Die Tore: 10. Zapata (Freuler, Maehle) 0:1, 39. Siebatcheu (Aebischer) 1:1, 51. Palomino (Pasalic, Demiral) 1:2, 80. Sierro (Ngamaleu, Hefti) 2:2, 84. Hefti (Aebischer) 3:2, 88. Muriel 3:3.

Die Aufstellungen:

YB: Faivre; Hefti, Bürgy, Lauper, Garcia; Aebischer, Martins; Elia (67. Mambimbi), Rieder (67. Sierro), Ngamaleu; Siebatcheu (89. Kanga).

Atalanta: Musso; Toloi, Demiral (71. Djimsiti), Palomino; Zappacosta (46. Pezzella), De Roon, Freuler (78. Pessina), Maehle (88. Muriel); Malinovskyi, Pasalic (71. Koopmeiners); Zapata.

Gelb: 22. Garcia. 43. Ngamaleu. 63. Demiral. 66. Hefti. 92. Zapata (alle Foul).

Bemerkungen: YB ohne Nsame, Fassnacht, Zesiger, Camara, Von Ballmoos, Petignat, Monteiro (verletzt). – Atalanta ohne Hateboer, Gosens, Lovato (verletzt).

Wankdorf; 32'120 Zuschauer (ausverkauft); SR: Siebert (De)

Die Tore: 10. Zapata (Freuler, Maehle) 0:1, 39. Siebatcheu (Aebischer) 1:1, 51. Palomino (Pasalic, Demiral) 1:2, 80. Sierro (Ngamaleu, Hefti) 2:2, 84. Hefti (Aebischer) 3:2, 88. Muriel 3:3.

Die Aufstellungen:

YB: Faivre; Hefti, Bürgy, Lauper, Garcia; Aebischer, Martins; Elia (67. Mambimbi), Rieder (67. Sierro), Ngamaleu; Siebatcheu (89. Kanga).

Atalanta: Musso; Toloi, Demiral (71. Djimsiti), Palomino; Zappacosta (46. Pezzella), De Roon, Freuler (78. Pessina), Maehle (88. Muriel); Malinovskyi, Pasalic (71. Koopmeiners); Zapata.

Gelb: 22. Garcia. 43. Ngamaleu. 63. Demiral. 66. Hefti. 92. Zapata (alle Foul).

Bemerkungen: YB ohne Nsame, Fassnacht, Zesiger, Camara, Von Ballmoos, Petignat, Monteiro (verletzt). – Atalanta ohne Hateboer, Gosens, Lovato (verletzt).

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