Bei Real – PSG geht es um die Köpfe der Coaches
Es wird nur einen geben: Zidane oder Emery

Real Madrid gegen Paris Saint-Germain. Das Duell der Krösusse. Und doch wird am Ende einer zum Bettler werden: Zinédine Zidane oder Unai Emery.
Publiziert: 14.02.2018 um 17:17 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:40 Uhr
1/6
Zinédine Zidane gegen  …
Foto: EMILIO NARANJO
Alain Kunz

Es geht schnell in diesem Business. Rasend schnell. Noch vor ein paar Wochen war Zidane nicht bloss ein Halbgott als Spieler, sondern auch als Trainer. Zweimal die Champions League gewonnen. Real als erste Mannschaft zur Titelverteidigung geführt. Meister. Supercupsieger. Klubweltmeister. 40 Spiele in Folge ohne Niederlage. Nur eines wurde Zizou nicht: Cupsieger!

Doch genau dieser Wettbewerb war der einzige nationale, in welchem das in der Primera Division hoffnungslos abgehängte Real – 17 Punkte Rückstand auf Barcelona - hätte siegen können. Nach drei Erfolgen von Erzfeind Barcelona. Doch was macht Zidane im Rückspiel gegen das kleine Leganes? Er bringt die zweite Garde. Sofern es bei Real sowas gibt. Rotiert wie gehabt. Ronaldo raus. Bale raus. Kroos raus. Nicht spürend, worum es gegen den Nachbarn geht. Und er unterschätzt die Gefahr einer Heimniederlage nach dem 1:0 im Hinspiel brutal.

Zidane kriegt die Quittung in Form des Outs präsentiert. Spricht vom schlimmsten Moment seiner Karriere. Von Fiasko. Und nun hat sein Stuhl nur noch drei Beine. Geht es gegen PSG um seinen Job? «Natürlich», antwortet er.

Scheidet Real bereits in den Achtelfinals aus, ist die Albtraumsaison Tatsache. Eine titellose Saison! Die würde der französische Weltmeister nicht überleben. Bereits wird Jogi Löw als Zidane-Nachfolger gehandelt. Der Bundestrainer soll in seinem Vertrag bis 2020 eine Ausstiegsklausel haben. Und bereits werden Planspiele gemacht, wie das neue Real aussehen könnte. Es könnte ein Real mit Neymar werden. Dem Superstar von… PSG.

Doch auch in Paris ist am Valentinstag nicht alles in Minne. Der Meister hat in der Ligue 1 wohl zwölf Punkte Vorsprung auf Monaco. Doch der Titel ist dort mittlerweile Pflicht geworden, die man fast im Vorbeigehen erledigt. Es bemisst sich in Paris alles an der Champions League und an der Sehnsucht nach dem ersten Königsklassentitel. Letzte Saison schied PSG nach der wohl spektakulärsten Wende aller Zeiten nach dem 4:0 zuhause wegen des 1:6 in Barcelona aus! Und Emery wurde als Hauptschuldiger ausgemacht. Der wohl nur wegen der skandalösen Schiedsrichter-Leistung nicht die volle Breitseite abkriegte.

So ein Schiffbruch darf ihm diese Saison nicht widerfahren. Auch deshalb unternahm er alles, um in der Gruppe vor den Bayern zu bleiben und als Gruppensieger den Grossen aus dem Weg gehen zu können. Doch dann wird Real nur Gruppenzweiter – und prompt PSG zugelost. Dumm gelaufen!

Gegen die Königlichen gehts für Emery nun um alles oder nichts. Die katarischen Klubbesitzer würden den Basken bei einem Out in die Wüste schicken wie dessen Vorgänger Laurent Blanc. Und ihn fürstlich abfinden. Blanc erhielt… 25 Millionen Franken!

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?