Auf dem Platz stehen die Frauen vom FC Neunkirch vor der Krönung. Der Meister-Titel ist dem Dorfklub kaum noch zu nehmen. Und im Cup-Halbfinal am Ostermontag sind die Schaffhauserinnen gegen YB Favorit.
Neben dem Platz kommen aber neue Details im Betrugsskandal um Neunkirch-Sportchef Beat S. ans Licht. Der Macher des märchenhaften Aufstiegs von der 3. Liga an die NLA-Spitze wurde als Finanzchef bei seinem Arbeitgeber (und Team-Sponsor) Rimuss entlassen. Beat S. soll Gelder von mindestens 600'000 Franken veruntreut haben, die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Beim FC Neunkirch hält man am Sportchef fest. Präsident Reto Baumer sagt: «Die Freistellung bei Rimuss ist seine Privatsache. Gegenüber dem Klub hat er sich nie etwas zuschulde kommen lassen und viel geleistet.»
Aber der Verdacht, dass es für die Mannschaft eine schwarze Kasse gab, erhärtet sich weiter. Denn praktisch zeitgleich mit der Entlassung von Beat S. verschickt die Gönnervereinigung des Frauen-Teams eine Mitteilung. Die Kosten seien zuletzt immer mehr angestiegen. «Bisher wurde diese von einem stillen Sponsor getragen. Leider ist dieser nun ausgestiegen», lesen die Gönner. Es scheint klar, dass es sich beim stillen Sponsor um Beat S. mit dem veruntreuten Rimuss-Geld handelt.
Kunstrasen-Miete, Verpflegung, Spezialtrainings bei Volleyball-Trainerin Melanie Pauli und Ex-GC-Star Toni Dos Santos – kaum vorstellbar, dass das alles mit dem offiziell auf nur 70'000 Franken bezifferten Budgets machbar war. Womöglich erhalten die vielen Spielerinnen aus dem Ausland auch Löhne. Offiziell spielen sie gratis.
Pikantes Detail: Eine ehemalige Spielerin war bei Rimuss eine Mitarbeiterin von Beat S. – zudem sitzt sie als Frauen-Vertreterin im Vorstand des FC Neunkirch. Was wusste sie von der ganzen Sache?