BLICK hatte diese Woche den Strafen-Wahnsinn in der Formel 1 rund um den Antriebsstrang angeklagt – und den Fans schon die letzte Startreihe für den Sonntag verraten: Alonso und Ricciardo! Von allen sechs Elementen dürfen pro Jahr nur vier eingesetzt werden. Ab dem fünften Wechsel muss der Fahrer zurück…
Alonso minus 35 Plätze…
Jetzt kam die offizielle Bestätigung der FIA (mit Ober-Schiedsrichter Paul Gutjahr aus Bern). Alonso minus 35 Startplätze, Ricciardo minus 20, Verstappen minus 15 und Sainz minus 10. Die beiden Sauber werden also wie am letzten Sonntag in Spa von der letzten Startreihe verschont.
Sauber bald 400 Mitarbeiter?
Beim Schweizer Rennstall bewegt sich was. Auch wenn die Resultate 2017 weiter fast unterirdisch sind (19. Wehrlein, 20. Ericsson im ersten Training). Doch der neue Chef Frédéric Vasseur (49) will in den nächsten Monaten die Belegschaft von rund 310 Mitarbeitern um mindestens 50 Leute aufstocken. Dafür hat der Franzose vom neuen Teambesitzer Pascal Picci (Longbow Finance S.A.) grünes Licht erhalten.
Vasseur weiter: «Das wichtigste jedoch ist der neue Wagen mit dem aktuellen Ferrari-Motor. Er soll Sauber wieder in die Nähe unserer Konkurrenten wie Haas oder Toro Rosso bringen. Bis dann gilt es das Team weiter zu motivieren. Die Mitarbeiter an der Strecke und in Hinwil machen einen sehr guten Job. Dafür sollen sie auch belohnt werden!»
Wehrlein ist zu jung…
Die Stimmung im 25. Jahr von Sauber strahlt seit langer Zeit wieder mal positive Zeichen aus. Von Pascal Wehrlein (bald 23) wird man sich verabschieden. Ob er in der Formel 1 noch einen Platz findet – eher unwahrscheinlich.
Der Deutsche könnte bei Williams oder Force India über die Alkoholfalle stolpern. Beide Teams haben mit Martini und Johnnie Walker Sponsoren, die für ihre Werbung mindestens einen Fahrer über 25 Jahre brauchen! Williams hat Stroll (18), Force India will Ocon (20) behalten! Mehr offene Plätze gibt es nicht, ausser bei Renault, wo man aber neben Hülkenberg keinen zweiten deutschen Piloten will.
Leclerc sechs Mal im Sauber
Der Fahrerwechsel bei Sauber wird schon 2017 bei sechs Trainings am Freitagmorgen stattfinden. Da sitzt jeweils Formel-2-Leader Charles Leclerc (20) aus Monaco 90 Minuten für Wehrlein im C36. Der Ferrari-Testpilot kann nur hier in Monza und beim Finale in Abu Dhabi nicht aushelfen, da bei diesen zwei Rennen auch die Formel 2 im Einsatz ist!
Giovinazzi muss zuschauen
Das erste Training begann auf der 5,7 km langen Tempo-Strecke bei gerade noch 21 Grad – 33 waren es am Donnerstag. Es fuhren alle 20 Stammpiloten. Bei Haas-Ferrari war zwar Antonio Giovinazzi (23) vorgesehen. Der Italiener, der bei den ersten zwei Rennen den verletzten Wehrlein ersetzt hatte, wurde wieder ausgeladen. Das Team braucht jeden trockenen Kilometer, da es am Nachmittag richtig regnen soll…
Vom Start weg gaben die beiden Mercedes von Bottas und Hamilton den Ton an, liessen die Bremsscheiben bei über 900 Grad glühen, wenn es in die erste Schikane, die beiden Lesmo-Kurven und die Parabolica geht. Ein Bild, das bei den Nachtrennen (wie in zwei Wochen in Singapur) zu den Höhepunkten für die Fotografen gehört.
Achtung, heisse Kurven…
Viele Fahrer versuchten die Bremspunkte genau zu erwischen und mussten durch den Notausgang. Auch WM-Leader Vettel nach der bis zu 360 km/h schnellen Start/Ziel-Geraden! Hamilton erwischte es dort sogar zweimal. Der Brite hat Vettel schon lange den Kampf angesagt: «Ich werde dafür sorgen, dass dieses Lachen aus dem Gesicht von Vettel verschwindet!»
Ferrari ignoriert Montezemolo
Beide Ferrari fahren mit der Zahl 70 auf dem Helm: Die Roten werden 70 Jahre alt (1947 – 2017). Stillos, dass man den früheren Ferrari-Teamchef (mit Lauda und Regazzoni) und Präsidenten Luca di Montezemolo (von 1974 bis 2014) nicht eingeladen hat.
Der Italiener, jetzt Chef der Fluglinie Alitalia, ist am Donnerstag selbst 70 Jahre alt geworden. «Ich bin einfach nur enttäuscht», sagt Montezemolo, der Michael Schumacher gross machte und Vettels Zukunft in Maranello eingeleitet hatte.
Ferrari seit 2010 ohne Sieg
Ferrari konnte oder wollte die Tempo-Bolzerei in Monza (75 Prozent Vollgasanteil) noch nicht mitgehen. Die roten Boliden sind hier seit 2010 (Alonso) ohne Sieg. Der Spanier hat jetzt offenbar seine Meinung wieder geändert und will 2018 bei McLaren-Honda bleiben.
Damit dürfte Felipe Massa (36) bei Williams-Mercedes noch ein Jahr dranhängen, auch wenn der Brasilianer bereits seine weitere Zukunft abgesichert hat: «Ich werde eines Tages in der Formel E mitmachen. Bis 2019 sind ja dann alle grossen Werke dort dabei.»
Der WM-Stand der Teams
Das erste Training war mit dem WM-Stand der Konstrukteuren identisch: Mercedes führt mit zwei Fahrern vor dem Ferrari-Duo, dem Red Bull-Pärchen und den beiden Crash-Fahrern von Force India-Mercedes. Hinter den Top Acht dann Vandoorne im McLaren-Honda… Die Japaner sollen wieder 20 PS gefunden haben!