Ist der WM-Zug 2017 für Red Bull schon in Melbourne abgefahren? Super-Max Verstappen (19) sagt: «Wir hatten sogar befürchtet, dass wir noch weiter hinter Mercedes und Ferrari liegen!»
Die durchzogenen Tests in Barcelona waren also kein Bluff der Bullen. Nein, sie haben mit dem neuen RB13 (Slogan: Eine Unglückszahl für die andern!) noch zu viele Baustellen. Verstappen wurde beim Saisonstart am Sonntag nur Fünfter, Ricciardo erlebte die Hölle, als er die Boxen verliess, kurz darauf stehen blieb und mit zwei Runden Rückstand losfuhr.
Die Fakten zur Pleite in Australien nennt Sportchef Helmut Marko: «Bis wir mit dem Chassis bei unseren zwei Gegnern sind, geht es noch drei Rennen. Beim Motor müssen wir auf die nächste Stufe von Renault in Montreal warten.» Das ist am 11. Juni dann bereits der siebte WM-Lauf der Saison.
Bis dann kann es für Red Bull für eine erfolgreiche Aufholjagd schon zu spät sein! Ferrari und Mercedes werden jetzt zu jedem Grand Prix ihre Boliden modifizieren – und die Antriebsstränge mit den bis zu 980 PS starken Turbos werden mehrmals im Jahr ausgereizt. Kosten? Nebensache.
Publikumsliebling Verstappen: «Wir müssen vor allem in der Qualifikation bald an Ferrari und Mercedes vorbei. Denn hinter einem Auto bist du verloren. Kommst du bis auf zwei Sekunden hinter deinen Gegner, fühlst du, wie der Abtrieb abreisst – und du kannst dir schnell die Reifen ruinieren!»
«Der ist immer heiss, der kennt nichts!»
Überholen unmöglich? Max lächelt. Er hätte in Melbourne am Ende gerne den vor ihm liegenden Kimi Räikkönen (Ferrari) angegriffen. Doch an den Bullen-Boxen gabs Alarm: Bremsproblem. Marko: «Wir mussten aus Sicherheitsgründen die Jagd absagen. Aber erklär das mal einem Fahrer wie Verstappen. Der ist immer heiss, der kennt nichts!»
PS. Letzte Saison gewann Mercedes 19 Rennen, Red Bull zwei – und Ferrari blieb sieglos.