Bei den Silberpfeilen brach am Freitagabend Hektik aus. Die Mechaniker wurden zur Nachtarbeit gezwungen, mussten dreimal den Motor von Sotschi-Sieger Valtteri Bottas (27) wechseln. Als man nach dem zweiten Wechsel den Motor anlassen wollte, entdeckte man ein Wasserleck (beschädigte Dichtung). Vorher waren es die Kabel. Wichtig war immer nur, dass die Versiegelung nicht gebrochen wurde.
Sperrstunde gebrochen
Dank diesem Motoren-Spuk musste man bei Mercedes die vorgeschriebene Sperrstunde in der Nacht auf Samstag (Mitternacht bis 8 Uhr morgens) erstmals brechen. Jedes Team darf dies während der Saison zweimal unbestraft machen!
Weil die Arbeit am Samstagmorgen weiterging, konnte Bottas nur noch die letzten acht Minuten testen. Doch bereits in der dritten Runde knallte sich der Finne als Vierter hinter Hamilton in die Rangliste.
«Das ist natürlich für die Qualifikation in Riesennachteil», ärgerte sich Lauda. Die Hybrid-Monster sind also auch im vierten Jahr noch nicht so ausgereift, dass man ruhig schlafen kann. Die wahnwitzige Entwicklungsschlacht zwischen den Topteams erwischt alle.
Wo steht Red Bull?
Bei Red Bull, das seinen Rückstand auf Mercedes und Ferrari etwas verkleinern konnte, gab jetzt Aero-Guru Adrian Newey zu, dass das FIA- Verbot der hydraulischen Aufhängung im Winter sein ganzes Konzept des RB13 durcheinander brachte. Am Ende schieben aber die Bullen den Rückstand zu 70 Prozent auf den Renault-Motor…
Schlusslicht Wehrlein
Im letzten Training zeigten sich Hülkenberg (Renault), Grosjean (Haas-Ferrari), Massa (Williams-Mercedes) und Sainz (Toro Rosso-Renault) vom durchzogenen Freitag etwas erholt. Selbst Alonso wunderte sich, dass sein McLaren-Honda für einmal rund lief – und kurz vor Schluss reichte es dem Spanier sogar zu Rang zehn.
Bei Sauber-Ferrari blieb Ericsson (16.) zum dritten Mal in Barcelona vor Schlusslicht Wehrlein. Ob es in der Quali zu einem Sprung ins Q2 reicht?