Blick über die Bande
Sterben die NLB-Saurier aus?

BLICK-Eishockeyreporter Dino Kessler über die Aufstockung der zweiten Liga auf 12 Teams.
Publiziert: 05.02.2016 um 16:55 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 06:41 Uhr
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Langenthal (hier Jeffrey Füglister) gehört wie Olten oder die Lakers zu den Topteams der NLB.
Foto: EQ
Dino Kessler

Von 10 auf 12 Teams. Die NLB nähert sich der kritischen Masse. Mit der «Academy» in Zug und den «HCB Ticino Rockets» in Biasca bekommt die zweite Liga aber den Zuwachs, der ihr den Weg in die Zukunft weist.

Die Namen sind etwas gewöhnungsbedürftig, aber im Vergleich zu den undurchschaubaren Zuständen in Österreich (Puntigamer-Sturm-Heizwerk-Meister-Fenster-Wild-Wings Graz 99ers) immer noch tolerierbar.

Ist das die Zukunft der NLB? Ja. Warum? Weil es Farmteams sind, Durchlauferhitzer für junge Spieler auf dem Weg nach oben. Rücksicht auf Verluste? Nein. Und zwar buchstäblich.

Sportliche Ambitionen gibt es nicht, das Budget liegt in der Verantwortung der NLA-Klubs. Ein Aufstieg ist nicht nur unwahrscheinlich, sondern auch vollkommen unerwünscht: Die Academy ist eine 100-Prozent-Tochter des EVZ, in Biasca hält Ambri 51 Prozent, den Rest teilen Lugano, Biasca und die GDT Bellinzona unter sich auf.

Funktioniert also wie die Beziehung zwischen den ZSC Lions und ihrem Ableger in Küsnacht. Seit 1998. Wurde langsam Zeit, dass dieses Erfolgssystem kopiert wurde. Für das Eishockey im Tessin war das ein wegweisender Entscheid. 

Ohne diese Ausbildungsklubs würde sich die NLB in naher Zukunft wohl selbst abschaffen: Viel zu teuer. Die klassischen Zweitliga-Saurier in der Prärie zwischen Zürich und Bern bleiben aber trotzdem von Bedeutung.

Olten und Langenthal investieren viel Geld, um da unten ganz oben zu sein. Damit sorgen sie in der Liga für ein anständiges Niveau. Und das ist wichtig. Wenn irgendwann sämtliche NLB-Klubs nur noch mit Nachwuchsleuten antreten, kann man sie auch gleich bei den Elite-Junioren gegeneinander spielen lassen.

Welche Gefahr droht? Die sportliche Differenz zwischen den Sauriern und den Farmteams ist noch zu gross, Olten und Langenthal siegen sich bald kaputt. Die Bosse bei den Klubs und der Liga sollten sich schon jetzt Gedanken machen, wie man diese Saurier möglichst lange bei der Stange halten kann.

Irgendwann begreifen sie, dass sie die Hasen im Feld sind. Und was dann? Aufstieg? Zu teuer. Den können sich höchstens die SCRJ Lakers langfristig leisten.

Eine andere Frage: Warum hat der SCB dieses System nicht längst übernommen? Die Wurstmillionen wären im Farmteam gut investiert. Und Nachwuchs ist vorhanden, guter Nachwuchs sogar, er scheitert aber genau an der Schnittstelle zwischen Junioren- und Profibereich.

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Swiss League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
EHC Basel
EHC Basel
45
58
97
2
HC La Chaux-de-Fonds
HC La Chaux-de-Fonds
45
61
95
3
HC Thurgau
HC Thurgau
45
34
80
4
EHC Visp
EHC Visp
45
14
74
5
HC Sierre
HC Sierre
45
16
72
6
EHC Chur
EHC Chur
45
-20
64
7
EHC Olten
EHC Olten
45
-10
63
8
GCK Lions
GCK Lions
45
-23
56
9
EHC Winterthur
EHC Winterthur
45
-31
52
10
Bellinzona Snakes
Bellinzona Snakes
45
-99
22
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