ZSC Lions – Davos 1:5
11'200 Fans
Das Spiel: Vor der Partie spricht man beim HCD angesichts der Hirnerschütterungen von Corvi, Rhödin und Stoop von «Kopfproblemen». Ein Begriff der durchaus auch für den Zustand des ganzen Teams anwendbar ist. Zu Hause zeigen sich die Davos unfähig, dem Druck standzuhalten und hat neun von zehn Spielen (1 Sieg gegen die Lakers) verloren.
In der Fremde schafft es die Mannschaft von Arno Del Curto aber, in die Rolle des Underdogs zu schlüpfen, der leidenschaftlich und diszipliniert kämpft, vor dem eigenen Tor, so gut es geht, dicht macht, und seine Chancen cool ausnützt. So war es letzte Woche beim damaligen Leader Biel, so ist es diesmal beim Meister in Zürich.
Da hilft es den Davosern, dass sich beim ZSC in der Defensive mehrfach grosse Lücken auftun. Die Vorentscheidung fällt bereits, als der HCD kurz vor Ende des Startdrittels mit einem Doppelschlag von Kparghai und Ambühl innert 21 Sekunden auf 3:1 davonzieht.
Von den Lions, die weiter punktgleich mit Lugano und Servette (oben) am Strich kleben, kommt viel zu wenig. Dafür gibt es zum Schluss Pfiffe. Zu Hause holte bisher nur der HCD weniger Punkte. Und der hat immer noch 12 Zähler Rückstand auf die Playoff-Plätze. Um näher zu kommen muss er die Kopfprobleme bei den Heimspielen lösen. Auswärts ist der Rekordmeister nämlich die Nummer 5 der Liga.
Der Wechsel: Nach 20 Minuten, drei Gegentoren und nur 5 Paraden ist der Nachmittag für ZSC-Keeper Niklas Schlegel zu Ende. Er wird durch Lukas Flüeler ersetzt. Seit vier Jahren ist Schlegel die Nummer 2 bei den Zürchern und wohl der beste Ersatzmann der Liga. Dass er mehr als das sein will, hat der 24-Jährige bisher aber noch nicht bewiesen. So hofft man beim ZSC trotz trockenem Goalie-Markt auf eine Vertragsverlängerung.
Der Sonntagsschüler: Davos-Stürmer Yannick Frehner (20) spielt zwar nicht so, sieht aber ein wenig aus wie ein Sonntagsschüler. Wie schon bei seinem ersten NL-Tor vor knapp einem Jahr trifft er an einem Sonntagnachmittag im Hallenstadion.
Der Beste: Clarence Kparghai (Davos). Die Leihgabe von B-Schlusslicht Ticino Rockets schiesst den HCD in seinem zweiten Spiel wegweisend in Führung. Im Sommer wollte kein Klub den 33-Jährigen, den Knieoperationen zurückgeworfen hatten. Lugano schob ihn nach dem erfolglosen Leih-Gastspiel bei Kloten (Abstieg) zum Farmteam ab. Natürlich würde er gerne beim HCD bleiben, sagt Kparghai. Seine Situation in Biasca sei nicht ganz einfach. «Nach all den Verletzungen, die ich in der letzten Zeit hatte, bin ich dankbar für diese Chance.» Und er hat sie resolut genutzt.
Die Pflaume: Maxim Noreau (ZSC). Beim frühen 0:1 nicht im Bild.
Tore: 2. Frehner (D. Wieser) 0:1. 8. Bodenmann (Geering, Pettersson/PP) 1:1. 19. Kparghai (Pestoni) 1:2. 19. Ambühl (Du Bois) 1:3. 42. Lindgren (Du Bois/ PP) 1:4. 57. Ambühl (Lindgren, Du Bois/SH) 1:5 (ins leere Tor).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 45 | 28 | 87 | |
2 | ZSC Lions | 43 | 34 | 82 | |
3 | SC Bern | 46 | 17 | 78 | |
4 | EV Zug | 45 | 33 | 77 | |
5 | HC Davos | 44 | 20 | 75 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 45 | 2 | 72 | |
7 | EHC Kloten | 46 | -16 | 68 | |
8 | SCL Tigers | 46 | 6 | 66 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 45 | -14 | 62 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 45 | -11 | 61 | |
11 | EHC Biel | 44 | -6 | 58 | |
12 | HC Lugano | 45 | -21 | 57 | |
13 | Genève-Servette HC | 44 | -16 | 54 | |
14 | HC Ajoie | 45 | -56 | 45 |