Von den 700 NHL-Spielen, die Kevin Klein bestritten hat, ging eines um die Welt. Vor drei Jahren traf er für die New York Rangers in der Verlängerung gegen Pittsburgh – mit davor während der Partie mit 13 Stichen angenähtem Ohr. Ein Stock seines Gegners Zach Sill hatte ein Stück abgetrennt.
«Sagt, was ihr wollt, über Hockeyspieler», sagte Trainer Alain Vigneault darauf, «doch sie sind harte Hunde!» Auf die Szene angesprochen, lächelt Klein. «Weil ich das Tor geschossen habe, wurde da übertrieben», sagt der 32-Jährige, der mit seinem Bart und seinen langen Haaren verwegen aussieht. Zurückgeblieben ist nur eine kleine, kaum sichtbare Narbe. «Es gibt gute plastische Chirurgen in New York», sagt er. «Doch wenn es sehr kalt ist, schmerzt das Ohr immer noch.»
NHL-Rücktritt trotz laufendem Vertrag
Von Vigneaults Anerkennung spürte «Optimus Klein», wie er in Anlehnung an die Transformers-Heldenfigur Optimus Prime genannt wird, letzte Saison dann nicht mehr viel. Nach einer Rückenverletzung kam er kaum mehr zum Zug und gab danach seinen NHL-Rücktritt, obwohl er noch einen Vertrag über 2,7 Mio. Franken für eine weitere Saison hatte. «Ich hatte genug von der ständigen Reiserei», sagt der Vater von Joseph (8) und Oliver (5), die hier in eine deutschsprachige Schule gehen.
Wegen Leader-Qualitäten geholt
So holten die ZSC Lions den Mann, der nicht dem hier üblichen Profil eines ausländischen Verteidigers entspricht. Klein ist spielerisch und läuferisch nicht überragend. Er wurde wegen seines Charakters und seiner Leader-Qualitäten geholt. Sportchef Sven Leuenberger hatte sich auch bei Kleins Ex-Teamkollegen Roman Josi in Nashville über ihn erkundigt.
Klein soll helfen, eine Gruppe von Chorknaben in eine Bande von wilden Kerlen zu transformieren. Klein darf ruhig auch einmal die Fäuste sprechen lassen, um dem Team Respekt zu verschaffen. Der Kanadier war in der NHL zwar kein reiner Prügler, hielt sich in insgesamt 16 Fights aber zumindest achtbar.
Wer sich durch ein abgerissenes Ohr nicht beeindrucken lässt, schockt auch die Krise und grosse Aufgabe bei den Lions nicht.
Verfolgen Sie die Spiele ZSC – Biel, SCB – Lausanne, Fribourg – Kloten und Tigers – Servette ab 19.45 Uhr live auf BLICK im Ticker.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 48 | 31 | 94 | |
2 | ZSC Lions | 47 | 37 | 88 | |
3 | EV Zug | 47 | 39 | 82 | |
4 | SC Bern | 48 | 18 | 82 | |
5 | HC Davos | 46 | 22 | 79 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 47 | 2 | 74 | |
7 | EHC Kloten | 48 | -17 | 70 | |
8 | SCL Tigers | 48 | 7 | 70 | |
9 | EHC Biel | 47 | -4 | 64 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 47 | -15 | 64 | |
11 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 48 | -16 | 64 | |
12 | HC Lugano | 48 | -25 | 60 | |
13 | Genève-Servette HC | 47 | -15 | 59 | |
14 | HC Ajoie | 48 | -64 | 46 |