SCB-Coach Kari Jalonen geniesst den Ruf, mindestens etwas verrückt zu sein. Doch seit der Finne in Bern weilt, scheint ihn kaum etwas aus der Ruhe zu bringen. Emotionen zeigte Jalonen bisher einzig im Playoff-Viertelfinal, als er in Biel von einem Bierbecher am Kopf getroffen wurde und wütend gegen die Plexiglas-Abschrankung hämmerte. Auch die 2:4-Pleite gegen Lugano zum Halbfinal-Auftakt nahm Jalonen gewohnt unaufgeregt zur Kenntnis. «Wir haben noch gar nichts verloren. Es war ja bloss ein Spiel», reagierte er cool.
Aufhorchen lässt allerdings ein Blick in die Vergangenheit. Achtmal seit Einführung der Playoffs 1986 hat der SCB das erste Halbfinal-Duell verloren. Sechsmal schieden die Mutzen in der Folge auch aus. Trotz Startpleite in den Final schafften sie es letztmals vor 27 Jahren. Im Frühjahr 1990 machte Bern gegen Biel aus einem 0:1 noch ein 3:1. Dasselbe Kunststück gelang ein Jahr zuvor auch gegen Kloten.
Nicht mehr korrigieren konnte Bern den Fehlstart gegen Kloten (1995 und 2011), gegen Lugano (2001) sowie gegen Davos (2003, 2005 und 2015). Vor zwei Jahren holte Bern gegen den HCD nicht mal mehr einen Sieg. Geht es nach der Statistik, ist der SCB zu 75 Prozent ausgeschieden.
Klar, dass diese Statistik in der Hauptstadt niemanden interessiert. «Ich glaube, wir waren das bessere Team», sagt Stürmer Luca Hischier. «Jetzt müssen wir den Heimvorteil zurückholen.»
Gegen den SCB spricht eine weitere Statistik. Seit 2001 und den ZSC Lions hat kein Team mehr den Titel verteidigen können. CEO Marc Lüthi fordert deshalb in seiner Kolumne: «Wir müssen mindestens so hungrig sein wie die Schwarzweissen und den unbedingten Willen haben, den Titel zu verteidigen. Das zu schaffen, wird nicht einfach und es als Selbstverständlichkeit anzunehmen, würde an pure Arroganz grenzen.»
Lüthi will, dass seine Spieler alles und noch ein bisschen mehr geben, um dieses Ziel zu erreichen: «Das zeugt von Charakter. Und genau das möchte ich sehen. Genau das erwarte ich, ganz, ganz viel Charakter.»
Wie man gegen Lugano ein 0:1 dreht, haben die Berner ihrem Boss schon vor einem Jahr im Final gezeigt. Mit vier Siegen in Serie stürmte der SCB damals zum Titel.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 45 | 28 | 87 | |
2 | ZSC Lions | 43 | 34 | 82 | |
3 | SC Bern | 46 | 17 | 78 | |
4 | EV Zug | 45 | 33 | 77 | |
5 | HC Davos | 44 | 20 | 75 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 45 | 2 | 72 | |
7 | EHC Kloten | 46 | -16 | 68 | |
8 | SCL Tigers | 46 | 6 | 66 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 45 | -14 | 62 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 45 | -11 | 61 | |
11 | EHC Biel | 44 | -6 | 58 | |
12 | HC Lugano | 45 | -21 | 57 | |
13 | Genève-Servette HC | 44 | -16 | 54 | |
14 | HC Ajoie | 45 | -56 | 45 |