Am Montag gab Grégory Hofmann seinen Wechsel zum EVZ bekannt. Heute läuft er im Derby gegen Ambri erstmals wieder vor Heimpublikum auf.
Publiziert: 07.12.2018 um 15:46 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2018 um 19:05 Uhr
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Wie wird Grégory Hofmann heute von den Fans wohl begrüsst?
Foto: Keystone
Angelo Rocchinotti und Maurizio Urech
Am Montag wurde klar, was längst erwartet wurde. Nationalstürmer Grégory Hofmann verlässt den HC Lugano per Ende Saison – und wechselt für vier Jahre zum EVZ. «Es war eine schwierige Entscheidung für mich», sagt der 26-Jährige.
«Lugano hat alles getan, um mich zu halten. Doch ich glaube, dass ich beim EVZ den nächsten Schritt in meiner Karriere machen kann. Ich will an jedem Abend ein dominanter Spieler sein.»
«Das war nicht besonders clever»
Nachdem die Bianconeri im Frühjahr im siebten Playoff-Finalspiel gegen die ZSC Lions den Titel verpassten, sagte Hofmann, er wolle erst mit Lugano einen Titel gewinnen, ehe er gehe. «Das war sicher nicht besonders clever von mir, da sich jetzt die Fans daran erinnern», so der WM-Silberheld. «Doch wir haben genügend Charakter in der Mannschaft, um das zu realisieren. Auch wenn wir momentan in einer schwierigen Phase stecken.»
Lugano-Präsidentin Vicky Mantegazza hatte zuletzt noch einmal alles versucht, um Hofmann zum Bleiben zu überreden, forderte die Tifosi gar auf, ihn mehr zu unterstützen. Die Antwort der Fans kam auf einer Banderole: «Presidente, öffne statt den Mund … die Börse!!!»
«Ich hoffe, man unterstützt mich trotzdem»
Nun spielt Hofmann heute erstmals nach seinem Entscheid wieder vor den eigenen Fans. Und das ausgerechnet im Derby gegen Ambri. «Ich habe keine Ahnung, was mich erwartet», sagt der Stürmer. «Natürlich weiss ich, dass meine Entscheidung viele Leute enttäuscht hat. Aber ich hoffe, dass man mich trotzdem weiter unterstützt. Denn für mich persönlich ändert sich gar nichts. Ich werde jeden Abend mein Bestes geben.»
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Fazzini sorgt mit einem Doppelpack im Tessiner Derby für klare Verhältnisse – Lugano-Goalie Merzlikins patzt. Der SCB zittert gegen Rappi und Biel dominiert gegen Fribourg. Die Lions gewinnen im Shootout gegen die Tigers.
Publiziert: 07.12.2018 um 19:46 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2018 um 23:40 Uhr
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Mega-Bock, Torflut, Emotionen:Dieses Tessiner Derby hatte es in sich!
BLICK-Eishockeyredaktion
Lugano – Ambri-Piotta 5:3
7200 Zuschauer (ausverkauft)
Das Spiel: Ambris Trainerjuwel Luca Cereda sorgt vor dem Derby für eine faustdicke Überraschung, stellt zum erst fünften Mal in dieser Saison von Beginn an Daniel Manzato ins Tor.
Der 34-jährige Ex-Lugano-Hüter ist mit einer Fangquote von 87,40 Prozent hinter Stammkeeper Benjamin Conz (92,15) die klare Nummer 2 – und wurde heuer dreimal während eines Spiels wieder ausgewechselt. Doch bereits nach 83 Sekunden spricht in der Cornèr Arena kleiner mehr von Manzato.
Es ist Lugano-Keeper Elvis Merzlikins, der für den Flop des Jahres sorgt. Der Lette mit Schweizer Lizenz will die Scheibe vor dem Tor hindurch spielen, spediert sie aber tatsächlich ins eigene Gehäuse. Fassungslos und wie angewurzelt bleibt Merzlikins stehen. Wer meint, die Szene sei der Anfang von Luganos Untergang sieht sich getäuscht.
Das Team des umstrittenen Trainer Greg Ireland wirkt entschlossener, dreht die Partie bis zur elften Minute. Und als Ambri im zweiten Abschnitt aus dem Nichts wieder ausgleicht, schiesst der überragende Alessio Bertaggia, der die ersten beiden Tore vorbereitet, Lugano 24 Sekunden später wieder in Führung. Als gäbe es nichts Leichteres als das.
Auch Grégory Hofmann reiht sich in die Torschützen ein. Der Mann, der am Montag seinen Wechsel zum EVZ bekannt gab, punktet im zwölften Spiel hintereinander, zeigt eine brillante Leistung. Vor dem Match sagte der WM-Silberheld noch: «Ich weiss nicht, was mich erwartet. Ich bin mir bewusst, dass meine Entscheidung viele Leute enttäuscht hat. Aber ich hoffe, dass man mich trotzdem weiter unterstützt.»
Im ersten Spiel nach Bekanntgabe seines Transfers gibt es keinerlei böses Blut. Weder Sprechchöre gegen Hofmann, noch Spruchbänder.
Nachdem die Bianconeri gegen die ZSC Lions im Frühjahr den Titel verpassten, sagte der 26-Jährige, er gehe erst, wenn Lugano einen Titel gewonnen habe. «Das war nicht besonders clever, da sich jetzt die Fans daran erinnern. Aber wir haben genügend Charakter, um das zu realisieren», sagt Hofmann.
Doch Lugano kann nur kurz durchatmen, liegt vor dem zweiten Derby heute in der Valascia noch immer unter dem Strich.
Fluch: Von den letzten 16 Derbys in der Cornèr Arena hat Ambri bloss eines gewinnen können. Vor einem Jahr siegten die Leventiner beim Saisonstart mit 4:3.
Rückkehr: Ambris Michael Fora (Adduktoren) trainiert wieder, könnte allenfalls heute spielen.
Beste: Alessio Bertaggia (HCL),macht Dampf, glänzt als Vorbereiter und eiskalter Vollstrecker.
Pflaume: Diego Kostner (HCAP),kaum hat Ambri ausgeglichen, verliert der Stürmer die Scheibe. Und schon stehts 2:3.
Die Szene des Abends: Merzlikins lenkt den Puck ins eigene Tor.
Foto: Keystone
SCL Tigers – ZSC Lions 3:4 n. P.
3:56
ZSC dreht Partie:Suter holt im Penaltyschiessen den Sieg
5850 Fans
Das Spiel: Wuchtig legen die Tigers vor. Harri Pesonens Knaller sieben Sekunden vor der ersten Pausensirene versinnbildlicht das neue SCL-Selbstverständnis. Mit zwei Treffern in Unterzahl lassen sich die Emmentaler die Pracht rauben – ebenso die 3:2-Führung sowie einen Vorsprung im Penaltyschiessen.
Andenken: Mit Feuerwerk und Banner gedenken die ZSC-Fans Chad Silver. Sein Todestag jährte sich zu Beginn der Woche zum 20. Mal. Silver war am 3. Dezember 1998 im Alter von 29 Jahren an Herzversagen verstorben.
Punkte gegen Meister: 25. September: 4:1 in Zürich. 30. Oktober: 4:1 in Langnau und nun ein Punkt nach Penaltys – Saisonbilanz gegen den ZSC: 7:2 (letzte Saison 10:8)!
Powerplay: Die Zürcher nutzen zwei von sieben Überzahlsituationen (Langnau null von fünf).
Der Beste: Suter (ZSC). Trifft im Penaltyschiessen doppelt und sichert dem Meister so den Zusatzpunkt.
Die Pflaume: Noreau (ZSC).Leitet mit einem Harakiri-Pass auf Klein den Shorthander zum 3:2 für die Tigers ein. D. G.
Tore: 11. Dostoinow 1:0. 20. Pesonen (DiDomenico, Cadonau) 2:0. 25. Backman 2:1. 36. Hollenstein (Backman, Noreau/PP) 2:2. 51. Diem (SH) 3:2. 58. Pettersson 3:3. Penaltys: Pettersson -, Randegger 1:0. Suter 1:1, Diem -. Geering -, Elo 2:1. Backman -, Elo -. Baltisberger 2:2, Dostoinow -. Elo -, Suter 2:3.
SC Rapperswil-Jona – SC Bern 1:2
1:30
Rappi zahlt Lehrgeld:SCB dreht Spiel in nur 102 Sekunden!
Das Spiel: Szenenapplaus für die Lakers, ganz magere Kost von den Bernern, die dem SCRJ im Startdrittel hinterher hinken. Weder Torchancen noch gefährliche oder attraktive Aktionen. Der Aufsteiger bestimmt das Spiel. Komplett aus dem Tritt gerät er nach dem ersten Gegentreffer. So kann der SCB nur 102 Sekunden später nachdoppeln. Berner Glanzlichter aber erhellen das Spiel kaum, sie gehen liederlich mit dem Puck um, verlieren ihn oft schon in der neutralen Zone. Doch die Lakers, die kaum mehr Schüsse aufs Tor bringen, schaffen die Wende nicht.
Das Strafen-Rätsel: SCRJ-Mason rächt sich an Berns Grassi (Strafe gegen ihn angezeigt), der zuvor Schmuckli in die Bande gecheckt hat. Dadurch wird eine Keilerei ausgelöst – und die Schiris Massy und Oggier verlieren den Überblick. Bis sie entschieden haben, welche Strafen ausgesprochen werden, vergehen fast zehn Minuten. Und ihre Entscheide sorgen für Kopfschütteln. Warum es keine Überzahl für Rappi gibt, ist ebenso ein Rätsel wie der Fakt, dass die angezeigten Strafen eigentlich eine Berner Überzahl zur Folge hätte haben müssen.
Der Beste: Arcobello (SCB),übernimmt Verantwortung.
Die Pflaume: Gilroy (SCRJ),zu langsam und ein Risikofaktor.
EHCB ohne Mühe gegen Fribourg:Diese Traum-Kombination bringt Biel auf die Siegesstrasse!
6164 Fans
Das Spiel: Biel gewinnt im dritten Anlauf erstmals in der laufenden Meisterschaft gegen Gottéron. Die Seeländer machen früh alles klar. Die ersten zwei Strafen gegen Fribourg nützt Biel durch Doppeltorschütze Fuchs eiskalt aus. Die Bieler Powerplaytore Nummer 21 und 22 diese Saison – das ist der Bestwert der Liga. Als sich Fribourg endlich sich vom frühen Schock erholt und mehr vom Spielanteile übernimmt, macht Toni Rajala knapp drei Minuten vor der ersten Sireneden Sack endgültig zu. Gottérons aufbäumen im Mittelabschnitt bringt nichts Zählbares, zumal man nicht mal das leere Tore trifft. Das gleich triste Bild (nur aus der Sicht Gottérons natürlich) gibt der Schlussabschnitt her.
Debütanten: Im Gegensatz zum neuen Ausländer Gottérons (Charles Bertrand), kann Biels Blitztransfer Will Petschenig schon den ersten Sieg feiern. Petschenig, der je 7 Spiele für Genf und La Chaux-de-Fonds absolvierte, kam im Tausch mit Mauro Dufner, der ab sofort für Genf spielberechtigt ist.
Der Beste: Fuchs (Biel). Mit zwei Treffern der Mann des Abends.
Die Pflaume: Walser (Fribourg). Verfehlt die leere Kiste.
Das Spiel: Dritter Derby-Sieg im vierten Anlauf für Lausanne. Ein Schaulaufen für die Waadtländer. Weil? Servette-Goalie Mayer zu Beginn die Pucks durchwinkt. Nach etwas mehr 11 Spielminuten ist sein Arbeitstag vorüber. Die Bilanz: drei Gegentore, zwei davon mehr als haltbar. Genazzi drückt beim 1:0 von der Torlinie aus ab und erwischt Mayer über der Schulter, beim 3:0 lässt er sich von Zangger auf der Stockhand-Seite verladen. Danach kommt zwar Descloux, aber Servette jagt dem Spiel nur noch hinterher. So ist Lausanne, einmal mit Laune und Schwung bei der Sache, nur noch schwer zu bremsen. Spätestens mit Kenins Treffer zum 4:0 ist in der Malley 2.0 alles klar. Genf zieht danach die Schraube wohl etwas an, erhält aber keinen Zugriff mehr aufs Spiel. Die etwas härtere Gangart bringt Lausanne auch nicht mehr aus dem Tritt.
Road Blues: Mit der 10. Pleite auf fremdem Eis (12 Spiele) bleibt Genf das drittschwächste Auswärtsteam der Liga.
Der Beste: Jeffrey (LHC). Auf der Mittelachse als Spielmacher und defensives Gewissen.
Die Pflaume: Mayer (Genf). Zwei Fehlgriffe in 11 Minuten.
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