Ex-SCB-Haudegen macht jetzt Lausanne flott
«Ich brauche nicht 20 Yves Saraults in meinem Team»

Yves Sarault (44) – einst ein Haudegen als Spieler. Als Lausanne-Trainer will er, dass seine Truppe emotional und leidenschaftlich spielt. Aber mehr nicht.
Publiziert: 20.10.2017 um 16:17 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:08 Uhr
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Der neue Lausanne-Coach Yves Sarault sagt: «Ich scheine eine gewisse Präsenz zu haben.»
Foto: KEY
Nicole Vandenbrouck

Einige Spieler vergisst man nie. Yves Sarault ist so einer. In so einige Faustkämpfe hat sich der Kanadier als SCB-, Servette-, Davos- oder Basel-Stürmer gestürzt. Er war furchtlos, und danach manchmal auch blutüberströmt.

Über ein Jahrzehnt später hat eben dieser Haudegen die Geschicke in Lausanne übernommen. Dass er – kaum im Amt – bereits mit Genfs Ex-Trainer-Vulkan Chris McSorley verglichen wird, entlockt Sarault ein lautes Lachen. Dass er auf seinen Rüpel-Ruf reduziert wird, stört den 44-Jährigen nicht im geringsten. Immerhin hat er ihn sich ja erarbeitet. «Damals füllte ich eine Rolle aus, die hierzulande gefragt war», so Sarault, der 2004 mit Bern den Titel holt. «Heute würde ich auch nicht mehr so spielen, das Hockey hat sich verändert.»

Ihren Körper einsetzen, Leidenschaft und Emotionen zeigen, das sollen seine Spieler dennoch. In richtigem Masse. «Ich brauche keine 20 Yves Saraults in meinem Team», sagt der Lausanne-Trainer, «aber Spieler, die sich aufopfern und Verantwortung übernehmen.» Und das Ziel, einen Playoff-Platz, zu erreichen.

Zum ersten Mal ist der Kanadier Headcoach einer Männer-Truppe. Blut geleckt hat er nach seiner Karriere als Spieler, als er 2010 in der Heimat plauscheshalber das Junioren-Team seines Sohns Chris (20, bei Neuenburg) trainierte und es gleich zum Debüt zum Titel coachte. «Ich scheine eine gewisse Präsenz zu haben.» Einst auf dem Eis, heute auf der Spielerbank.

Dass er bei Spielen der Elite-Junioren Lausannes, die er zuvor betreute, schon mal ziemlich laut geworden sei, streitet Sarault gar nicht ab. «Oft sind es auch nur laute Anweisungen an Spieler, wenn mir ihre Leistung nicht gefällt.» Gefällt ihm jene des Schiris auch nicht, dann lässt er es ihn ebenfalls wissen. «Das ist Business. Neben dem Eis bin ich ein witziger Typ.»

Der es nun als Herausforderung ansieht, sein Team auf Kurs zu bringen. «Ich habe den Spielern gesagt: Nun sind die Flitterwochen vorbei.» Also die aufregende Zeit nach einem Trainerwechsel. «Jetzt wird sich herausstellen, wer für den Erfolg arbeiten will.»

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
48
31
94
2
ZSC Lions
ZSC Lions
47
37
88
3
EV Zug
EV Zug
47
39
82
4
SC Bern
SC Bern
48
18
82
5
HC Davos
HC Davos
46
22
79
6
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
47
2
74
7
SCL Tigers
SCL Tigers
48
7
70
8
EHC Kloten
EHC Kloten
48
-17
70
9
EHC Biel
EHC Biel
47
-4
64
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
47
-15
64
11
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
48
-16
64
12
HC Lugano
HC Lugano
48
-25
60
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
47
-15
59
14
HC Ajoie
HC Ajoie
48
-64
46
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