Und plötzlich war er im Team. In den letzten zwei Quali-Spielen eroberte sich der damalige GCK-Lions-Stürmer Chris Baltisberger 2012 völlig überraschend noch einen Platz beim ZSC. «Ich habe zwei, drei gute Checks gemacht. Ich glaube, das hat Trainer Bon Hartley gefallen», sagt der 25-Jährige. In jenen Wochen lancierte er seine Karriere und holte den ersten seiner bisher zwei Meistertitel. «Es war wie in einem Traum.»
Checks waren stets sein Argument. Auf sein erstes NLA-Tor musste er 68 Spiele warten. Den Puck, den er am 22. Januar 2013 versenkte, hat Baltisberger immer noch zu Hause. Ebenso den Stock. Diesen hatte ihm NHL-Checker-König Dustin Brown, der schon vor seinem Gastspiel in Zürich ein Vorbild gewesen war, gegeben. Inzwischen hat der «Workaholic» und Teamplayer 40 NLA-Treffer auf dem Konto.
«Er ist einer der härtesten Spieler der Liga», sagt Coach Hans Wallson. «Checks kann jeder austeilen. Doch Chris geht als Erster an die Bande und behauptet dann oft den Puck.»
Ein Check brachte dem Stürmer im Februar eine Zwangspause ein. Die Einzelrichter gaben ihm mit fünf Spielen die bisher längste Sperre der Saison, weil sie der Ansicht waren, dass er Lukas Frick am Kopf erwischt hatte. «Es war meine erste Sperre», sagt der ZSC-Stürmer. «Ich mache selten unfaire Checks. Doch manchmal geht es eben schnell. Es ist nie mein Ziel, dem Gegner weh zu tun. Ich will eigentlich nur den Puck.»
Als zunächst befürchtet wurde, dass Frick mit einer schweren Hirnerschütterung länger ausfallen würde, habe er sich «schon schlecht gefühlt». Er schickte dem Kloten-Verteidiger ein SMS und einen Gutschein für ein Restaurant.
So wuchtig er in die Zweikämpfe steigt, so gutmütig ist er neben dem Eis. Teamkollegen bezeichnen ihn als Gute-Laune-Bär. «Ich bin ein lieber, sozialer, offener und kontaktfreudiger Mensch. Wenn ich nicht Hockey-Profi wäre, würde ich wohl in einem sozialen Beruf arbeiten», sagt das Energiebündel mit KV-Abschluss selbst.
Anfangs habe er noch Mühe gehabt, wenn es ums Prügeln ging, so dass ihm sein jetziger Teamkollege und Bruder Phil (21) gesagt habe, dass er sich wehren müsse.
Während der Sperre konnte er wieder einmal ein Spiel als Fan verfolgen. Beim 2:3 gegen Bern stand der Oberengstringer, der schon als Junge im Hallenstadion mitfieberte, in der Fan-Kurve.
Ganz seinem Naturell entsprechend versucht Baltisberger seiner Zwangspause Positives abzugewinnen. «So konnte ich mich physisch und mental gut auf die Playoffs vorbereiten», sagt er. Wenn Baltisberger von den Playoffs spricht, leuchten seine Augen. «Es gibt nichts Ehrlicheres als die Playoffs. Kein Team gewinnt eine ganze Serie mit Glück.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 48 | 31 | 94 | |
2 | ZSC Lions | 47 | 37 | 88 | |
3 | EV Zug | 47 | 39 | 82 | |
4 | SC Bern | 48 | 18 | 82 | |
5 | HC Davos | 46 | 22 | 79 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 47 | 2 | 74 | |
7 | EHC Kloten | 48 | -17 | 70 | |
8 | SCL Tigers | 48 | 7 | 70 | |
9 | EHC Biel | 47 | -4 | 64 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 47 | -15 | 64 | |
11 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 48 | -16 | 64 | |
12 | HC Lugano | 48 | -25 | 60 | |
13 | Genève-Servette HC | 47 | -15 | 59 | |
14 | HC Ajoie | 48 | -64 | 46 |